Unterwegs seine Lieblingsspiele immer dabei zu haben und zocken zu können, war lange Zeit undenkbar. Dann kamen die ersten mobilen Spielekonsolen von Nintendo oder Sony. Die PlayStation Portable war wohl einer der aufregendsten Konsolen für die Hosentasche. Die PS Vita folgte ihrem Erfolg, doch was all diese mobilen Begleiter nicht können, sind vollwertige Computerspiele laufen zu lassen. Das „Portable Gaming System“, kurz PGS, wurde von einem Startup aus Detroit entwickelt und ermöglicht genau das.
PC-Spiele auf einem mobilen Gerät in Hosentaschenformat – das war bis vor wenigen Jahren noch nicht denkbar. In Anbetracht der weiterentwickelten und mittlerweile sehr leistungsstarken Recheneinheiten wie CPUs und GPUs ist das Vorhaben eine mobile Konsole für Computerspiele zu entwickeln in greifbarer Nähe. Das hat das Unternehmen hinter PGS erkannt und hat sich die kleinen Chips zu Nutze gemacht. Die mobile Computer-Spielekonsole ist designtechnisch sehr schlicht gehalten, was uns persönlich jedoch gut gefällt. Mit einer Breite von 16 Zentimetern passt sie dennoch problemlos in die Handtasche oder in die männliche Hose.
Mobiles Spielen von Computerspielen
Wie man sich schon denken kann befindet sich im Inneren der PGS ein kleiner Computer. Aufgespielt ist Windows 10 in 64bit Version und Android 6 als Dualboot – so kann man sich beim Starten zwischen Windows oder Android entscheiden, was das Handheld zur perfekten Spielekonsole macht, um auch andere Spieleplattformen abzudecken. Wie wir alle wissen entwickeln sich Smartphone-Spiele auf iOS und Android schneller als je zuvor. Durch das aufgespielte Windows 10 sind native PC-Anwendungen wie normale Software aber auch Spiele problemlos installierbar. Startet man die PGS, dann findet man sich zunächst nämlich in einem normalen Windows-Startbildschirm wieder.
Wer sich für die verbaute Technik interessiert, der möchte höchstwahrscheinlich den Modellnamen des Prozessors erfahren. Dabei handelt es sich um einen Intel Atom X7 Chipsatz mit dem Beinamen Z8750. Die Atom-Prozessoren von Intel sind besonders für ihre Energieeffizienz bekannt und sorgen für lange Akkulaufzeiten. Der Akku misst eine Kapazität von 6.120 mAh und soll rund fünf Stunden durchhalten, wenn man sich an einen aktuellen Titel setzt. Weniger anspruchsvolle Spiele sorgen für eine Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden. Alternativ kann man die PGS natürlich auch dazu nutzen um Filme oder Serien zu sehen. Das integrierte Soundsystem kann sich, laut Hersteller, hören lassen.
Nun kommen wir mal zu den Spielen, die bereits auf der mobilen Konsole angezockt wurden. Das schon etwas in die Jahre gekommene Mirror’s Edge läuft mit rund 28-34 Bildern pro Sekunde auf minimalen Grafikeinstellungen aber maximaler Auflösung. Mit den Werten kann man sich bereits ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Hardware machen. Da geht zwar noch mehr, doch für einen mobilen Begleiter, der PC-Spiele abspielen kann, sind das gute Werte. Batman: Arkham City läuft bei mittleren Einstellungen mit 26 bis 32 Bildern pro Sekunde. Ebenso ein ruckelfreies Spielerlebnis. Weitere Spielbeispiele findet ihr auf der Kampagnenseite, die wir euch weiter unten verlinkt haben.
Prototyp der mobilen PC-Spielekonsole im Einsatz
https://www.youtube.com/watch?v=KtRBEFPSMU4
Der obere Bildschirm misst 5,7 Zoll und kann mit den Fingern bedient werden. An der Rückseite kann man Joysticks und weitere Bedieneinheiten ausfahren. Jetzt hat man die Möglichkeit ein zusätzliches Display zu nutzen. Beispielsweise um weiterhin auf den Desktop blicken zu können oder aber um Karten für entsprechende Spiele anzeigen zu lassen. Diese Funktion muss seitens des Entwicklers jedoch freigegeben werden. Gesteuert werden Spiele nun wie mit einem Gamepad an einer gewöhnlichen Handheld-Konsole. Begibt man sich vom Windows-Modus in den Android-Modus kann man die Konsole nutzen wie ein vollwertiges Smartphone. Sogar Anrufe sind mit dem PGS möglich.
Jedes Spiel benötigt natürlich auch Speicherplatz. Nicht nur der Arbeitsspeicher, der zwischen 4 und 8 Gigabyte gewählt werden kann, sondern auch der interne Speicherplatz sollte bedacht werden. Zwischen 64 und 128 Gigabyte kann man sich entscheiden. Der Speicherkarten-Slot schafft weitere 512 Gigabyte. Das verbaute Display ist ebenso wählbar: 267ppi oder 515ppi bei jeweils 5,7 Zoll sollen die Entscheidung individualisieren. Der Kostenpunkt liegt bei rund 200 Euro, ein fairer Preis für die moderne Technik. Besonders, wenn man bedenkt, dass man hierfür gleich zwei Systeme erhält. Ein funktionstüchtiges Smartphone und einen kleinen mobilen Computer.