Wo früher in jedem Klassenraum ein Overhead-Projektor stand, kann auch dieser mittlerweile durch ein digitales und wesentlich kleineres Gerät, das zusätzlich über mehr Funktionen verfügt, ersetzt werden. Die JOURIST DC80 Dokumentenkamera, die wir heute für euch genauer unter die Lupe nehmen, ist genau so ein Gerät. Wie gut sie einen Overhead-Projektor auch im Büro ersetzen kann und was sie für zusätzliche Funktionen hat, erfahrt ihr im Test.
Kurz vorab: Den ScanMarker Air vom gleichen Hersteller hatten wir bereits für euch getestet. Der digitale Stift scannt Schriften aus Magazinen und Büchern – und übersetzt diese sogar bei Bedarf. Im Test hat das Büro Gadget gut abgeschnitten.
Update zur JOURIST DC80 Dokumentenkamera – wir testen die neue, überarbeitete Version (Mai 2021)
(weiter unten lest ihr den ursprünglichen Testbericht zur älteren Version)
Um unter anderem unsere Kritikpunkte aus dem vorherigen Testbericht zu korrigieren, möchten wir uns ein eigenes Bild von der überarbeiteten DC80 Dokumentenkamera machen. Wir haben uns die Verbesserungen angesehen und wollten euch nun von unserem neuen Eindruck der Kamera machen und euch davon berichten. Gut gefällt uns schon mal die Möglichkeit des optional erhältlichen Transportkoffers. Dieser ist wirklich hochwertig und robust – was schon Pflicht, wenn man die Kamera stets sicher von Ort zu Ort transportieren möchte – ab Mai 2021 ist der Koffer für 29,95 Euro verfügbar.
Was wurde an der neuen DC80 verbessert?
- das Kamera-Linsenmodul wurde überarbeitet – die Bildfrequenz ist jetzt doppelt so hoch wie beim alten Modell
- die Software wurde mehrfach verbessert.
- nun optional erhältlicher Koffer für die Kamera – bester Schutz für unterwegs
- die Matte wurde in der Form und im Design überarbeitet
In diesem ergänzenden Teil vor dem ursprünglichen Testbericht möchten wir die Verbesserungen der Dokumentenkamera in den Fokus rücken und euch im Folgenden noch die wichtigsten Eigenschaften und Produktmerkmale offenlegen, die die neue Version nun bietet. Fest steht, dass die Kamera flexibel einsetzbar ist und sowohl für das Abfotografieren von Büchern. als auch für Home Scooling also Fernunterricht oder aber auch Präsentationen geeignet ist. Die Anwendungsgebiete sind wirklich vielseitig.
Die wichtigsten Funktionen möchten wir euch, genauso wie die Verbesserungen, auf die wir gleich noch eingehen werden, auch auflisten. So erhaltet ihr einen besseren Überblick über die Kerndaten der Dokumentenkamera.
- Die Kamera bietet eine Ultra-HD-Auflösung mit einer 8 MP Kamera und schafft eine Bildwiederholfrequenz von 30 fps
- Aufnahmen von Dokumenten bis A3-Format
- Für den Fern- und Hybridunterricht ist sowohl die Windows- also auch Mac-Software nutzbar, als auch die entsprechenden Funktionen bei Zoom, Skype, Teams, OBS usw.
- Die Kamera ist sehr robust & leicht – nur 0,9 kg
- Die neue Hartschalentasche schützt optimal – ideal, um die Kamera, die Matte und alle Kabel zu verstauen, auch kleineres Zubehör hat noch Platz
Fazit zur neuen, verbesserten DC80
Tatsächlich hat JOURIST bei der neuen DC80 viele Kritikpunkte verbessert und möchte nun den Bestseller noch stärker machen. Die doppelt so hohe Bildwiederholrate spürt man sofort. Auch Videoaufnahmen bei FullHD sind nun deutlich flüssiger und machen mehr Spaß bei der Übertragung in Meetings oder für Home Scooling. Eine klare Verbesserung zum alten Modell.
Die Software soll verbessert worden sein? Auch hier können wir nur Positives berichten. Zwar springt ab und zu der Lüfter des MacBooks an, wenn die Übertragung etwas länger dauert und hohe Leistung von Software und Rechner gefordert wird, doch das ist ganz normal. Die Software selbst bietet alle wichtigen Funktionen für viele erdenklichen Anwendungsbereiche und wurde allgemein spürbar im Workflow verbessert.
Abschließen möchten wir mit ein paar Worten zur Transportbox. Diese haben wir vermisst, sind nun aber froh, sie für 29,95 Euro dazu kaufen zu können. Sind alle Dinge wie die Kamera selbst, die Matte sowie die Kabelage gut verstaut, schließt man den Koffer mit einem guten Gewissen. So wandert dieser einfach in den Rucksack, den Kofferraum des Autos oder auf den Beifahrersitz und die DC80 ist stets gut geschützt. Besonders für Anwender, die die Kamera oft bewegen ist der neue Koffer sehr hilfreich im Alltag. Alles in allem eine deutlich verbesserte Version der DC80 in gleichem Gewand.
Ursprünglicher Testbericht – Juni 2019
(mit überarbeiteten Bilder der neuen DC80-Version)
Wenn man die Dokumentenkamera zum ersten Mal sieht, fällt vor allem die kompakte Größe auf. Durch das klappbare Design kann die Kamera platzsparend in jeder Tasche verstaut werden und ist nach dem Transport trotzdem schnell wieder aufgebaut. Eine Schutztasche für den Transport des nur 0,9 Kilogramm schweren Geräts wird jedoch leider nicht mitgeliefert, so dass man entweder zusätzlich investieren muss oder Kratzer durch den Transport in Kauf genommen werden müssen. Funktionseinbußen dürften dadurch jedoch nicht entstehen, da die eigentliche Kamera in zusammengefaltetem Zustand komplett geschützt ist.
JOURIST DC80 Dokumentenkamera: Der erste Eindruck
Vor Inbetriebnahme wird die Dokumentenkamera auseinander geklappt. Sehr praktisch dabei: Das Scharnier kann stufenlos verstellt werden und dadurch, dass vor der Kamera ein zweites Scharnier angebracht ist, ist man sehr flexibel bei der Einstellung. Zusätzlich kann der Kamerakopf selbst nach links und rechts gedreht werden. Die Konstruktion wirkt stabil und langlebig, allerdings knarzt und knackst sie manchmal beim Verstellen, da das Gerät nur aus Plastik gefertigt ist. Hier wären höherwertige Materialien wünschenswert gewesen, schränkt die Bedienung am Ende jedoch nicht ein.
Um die Dokumentenkamera mit dem Computer verbinden zu können, muss zuerst das entsprechende Programm für Windows oder macOS heruntergeladen werden, dann kann es aber auch schon losgehen. Die Stromversorgung der Kamera erfolgt einzig und allein über USB, was praktischerweise einen zusätzlichen Stromanschluss überflüssig macht. Hier setzt der Hersteller jedoch auf das veraltete Mini-USB, das schon seit Jahren nicht mehr dem Standard entspricht. In 2019 kann man von einem Gerät mindestens Micro-USB erwarten, auch wenn mittlerweile schon USB-C zum Standard geworden ist. Dies macht den Gebrauch unnötig umständlich, da immer ein zusätzliches Kabel extra für die Dokumentenkamera mitgenommen werden muss, da das Smartphone-Ladekabel aufgrund des veralteten Anschlusses nicht kompatibel ist.
Intuitive Bedienung trotz großem Funktionsumfang
Ist das Gerät jedoch erst einmal angeschlossen, funktioniert die Benutzung so wie vorgesehen. Über das zugehörige Programm wird das Kamerabild auf den Monitor oder Beamer übertragen, jedoch können auch Videos (mit 15 fps) aufgenommen oder Fotos gemacht werden. Will man das von der Kamera übertragene Objekt wechseln, so friert man das Bild über die entsprechende Funktion kurzzeitig ein, bis das nächste Objekt optimal platziert wurde. So werden unschöne Übergänge vermieden und es kann direkt das nächste Objekt gezeigt werden. Zusätzlich fällt so nicht auf, dass der Fokus der Dokumentenkamera teilweise etwas träge ist. Dies ist sehr auffallend, wenn man das Gezeigte wechselt, wird in der Praxis jedoch nicht von großer Relevanz sein, da das Gerät zur Präsentation von statischen Objekten entwickelt wurde.
Praktischerweise verfügt die Dokumentenkamera auch über eine Scanfunktion, die im Vergleich zu einem normalen Scanner sehr viel Zeit sparen kann. Dazu wird die Kamera auf der mitgelieferten Matte in der vorgesehenen Position platziert und das Dokument an den jeweiligen Markierungen für die entsprechende Größe ausgerichtet. Wenn das Dokument erkannt wurde, reicht ein Mausklick aus, um es abzuspeichern, auf Wunsch kann auch nur ein bestimmter Bereich des Dokuments gescannt werden. Zusätzlich ist es möglich, mehrere Dokumente in eine Datei zu scannen. Dabei werden die Dokumente standardmäßig im PDF-Format gespeichert, was eine breite Kompatibilität verspricht.
Die Qualität der Übertragung beziehungsweise der Aufnahmen der Dokumentenkamera ist für den Alltag völlig ausreichend. Die integrierte 8MP-Kamera, die 3456 x 2440 Pixel auflöst, sorgt dafür, dass Dokumente sehr gut lesbar sind und auch einige Details der unter der Kamera befindlichen Objekte übertragen werden. Eine Qualität, die an aktuelle Smartphones heranreicht, darf man jedoch nicht erwarten. Hierfür fehlt es der Kamera etwas an Schärfe und Detailreichtum, vor allem in dünkleren Umgebungen. Da hilft auch die meiner Meinung nach etwas schwach ausgefallene Beleuchtung durch die 11 integrierten LED-Leuchten nur bedingt.
Sehr sinnvoll erweisen sich jedoch die Zoom- und Lupenfunktion. Über die Zoomfunktion wird der gesamte Bildbereich (digital) vergrößert, mit der Lupenfunktion, deren Größe sogar verstellbar ist, wird der gewählt Bildausschnitt vergrößert dargestellt. Bei beiden Funktionen kann der Vergrößerungsfaktor zwischen 1x und 6x individuell eingestellt werden und bietet dadurch sehr viele Anpassungsmöglichkeiten.
Lohnt sich der Kauf?
Wer den Beitrag aufmerksam gelesen hat, wird gemerkt haben, dass die DC80 Dokumentenkamera von JOURIST im Gegensatz zu einem Overhead-Projektor eine Vielzahl an Vorteilen bietet und zudem mit zahlreichen zusätzlichen Funktionen punkten kann. Ich denke auch, dass ein direkter Vergleich eher unangebracht ist, da die Dokumentenkamera so viel mehr bietet als das bloße an-die-Wand-Werfen von Dokumenten, die davor extra auf Folien kopiert werden mussten.
Zusammenfassend haben wir euch noch einmal die wichtigsten Funktionen aufgelistet:
• Auflösung von 3256 x 2440 Pixeln
• Beleuchtung mit 11 LEDs
• Stromzufuhr direkt über USB
• Software für Windows und Mac verfügbar
• insgesamt vier Scharniere und Gelenke für optimale Einstellungsmöglichkeiten
• nur rund 0,9 Kilogramm schwer
Interessenten, für die die zuvor genannten Nachteile nicht zu sehr ins Gewicht fallen, können also ohne große Bedenken zuschlagen und den Overhead-Projektor durch ein Stück modernere Technik ersetzen, das ganz nebenbei auch absolut portabel ist und dadurch überallhin mitgenommen werden kann. Somit eignet es sich nicht nur für Präsentationen am Arbeitsplatz, sondern auch unterwegs auf Dienstreise. Die Dokumentenkamera kann für 119,95 Euro bestellt werden.