Wenn es um Saugroboter geht, so ist iRobot eine der bekanntesten Marken in diesem Bereich. Die Haushaltshelfer mit dem prägnanten Namen Roomba gehören zur oberen Preisklasse und erfreuen sich großer Beliebtheit. Dass dahinter also Qualität stecken muss, ist klar. Im folgenden Testbericht nehmen wir den iRobot Roomba i7+ genauestens unter die Lupe. Dieses Modell ist nicht nur ein cleverer Saugroboter, er bringt sogar eine eigene Absaugstation mit. Ein wahres Technik Gadget.
Das Produkt kommt in einem entsprechen großen, aber dennoch kompakten Karton beim Käufer an. Die Zubehörteile sind erfreulicherweise in kleinen Kartons für den Transport gesichert. Lediglich die Absaugstation umhüllt eine Plastikfolie. Alles sitzt bombenfest in der großen Verpackung und kann keinen Schaden nehmen. Der Lieferumfang ist überschaubar. Neben einer ausführlichen Bedienungsanleitung, einer typischen Garantiekarte und einem QuickStart-Guide befinden sich folgende Gegenstände im Karton:
- Saugroboter mit montierter Bürste und Filter
- Absaugstation mit Beutel
- Laserschranke mit 2 AA-Batterien
- Ersatzbürste
- Ersatzfilter
- weiterer Staubbeutel
iRobot Roomba i7+: Lieferumfang und Ersteindruck des Saugroboters mit Absaugstation
Sind alle Einzelteile aus ihren Verpackungen befreit, so kann die Ersteinrichtung bald starten. Die Absaugstation ist neben dem Sauger natürlich das Herzstück. Neben dem Staubbeutel befindet sich in diesem Teil nämlich auch die Ladestation. Optisch ist diese in schlichtem sowie schickem Schwarz mit matter Oberfläche gehalten. Optisch passt der kleine Helfer also gut in jegliche Wohnung. Zudem ist dieses Material weniger anfällig für Schmutz, Staub und Kratzer. Das Gehäuse der Station besteht komplett aus hochwertigem Kunststoff und hat auf der Rückseite eine clevere Kabelaufbewahrung und -führung. Durch die insgesamt sieben gummierten Standfüße hat die Absaugstation einen guten und sicheren Stand. Die Status-LED auf der Vorderseite signalisiert den Stand-By Modus.
Der Saugroboter des iRobot Roomba i7+ ist ebenfalls in der Farbe Schwarz gehalten. Die Oberseite ist jedoch glänzend und unterbricht den Look des Kunststoffes gekonnt. Dort befindet sich eine kleine Kamera, welche den Roboter gekonnt durch die Wohnung steuert. Ebenso sind hier drei zentrale Knöpfe zu finden. Eine Taste dient zur Betätigung der Spotreinigung, eine befiehlt dem Saugroboter die Rückkehr zur Ladestation und die letzte dient zum Ein- und Ausschalten des Gerätes. An der Front ist der typisch halbrunde Bumper zu finden, welcher etwaige Kollisionen abmildern soll. Außerdem befinden sich hier noch mehrere Sensoren zum Scannen der Umgebung.
Zwei gummierte Hauptbürsten für saubere Ergebnisse
Auf der Unterseite ist die ebenfalls gewöhnliche Fühlerbürste zu finden. iRobot setzt hier auf einen Einzelkämpfer und verzichtet auf eine zweite Ausführung. Von den rollierenden Hauptbürsten hat der Hersteller jedoch auf die doppelte Anzahl gesetzt und gleich zwei Bürsten verbaut. Dies haben wir so noch bei keinem unserer getesteten Saugroboter gesehen. Die zwei Hauptbürsten sind direkt nebeneinander angeordnet und ergänzen sich gut. Sie verfügen über Gummilippen und nehmen den von der Fühlerbürste in die Mitte gewedelten Schmutz sehr gut auf. Zudem ist das Material pflegeleichter als die üblichen Nylonborsten, in welchen sich gern Haare und Flusen verfangen. Im vorderen Bereich auf der Unterseite befindet sich noch das in alle Richtungen drehbare Rad des Roomba i7+.
Soll der Saugroboter mit der vollständigen Modellnummer i755840 nun seine erste Fahrt aufnehmen, dann steht zunächst die Ersteinrichtung des Gerätes an. Wie fast alle modernen Saugroboter ist dazu die Installation einer App auf dem Smartphone erforderlich. Was zunächst vielleicht störend klingt, eröffnet einem schon wenige Momente später eine enorme Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten für den cleveren Haushaltshelfer. Nachdem das Gerät mit dem heimischen WLAN verbunden ist, kann nun noch ein Name vergeben werden – fertig. Die intuitiv gestaltete App lässt keine Fragen offen. Sie läuft stets störungsfrei und ist sehr übersichtlich gehalten.
Zum ersten Scannen der Wohnung empfiehlt es sich übrigens eine möglichst helle Tageszeit zu wählen. Eine erneute Fahrt in der Dämmerung festigt dann die gescannte Karte und lässt sich den Saugroboter an seine Umgebung gewöhnen. In der Kartierung werden bereits Grenzen zu den einzelnen Räumen vorgeschlagen, welche dann im gesamten Grundriss final gesetzt und die Räume benannt werden können. Dies könnte für spätere Navigationen von Vorteil sein, denn natürlich können auch Zeitpläne erstellt und einzelne Räume für die Reinigung ausgewählt werden. Auch No-Go-Zonen kann man in der Karte hinterlegen. Soll beispielsweise das noch nicht fertiggestellte Puzzle unangetastet bleiben, so lässt sich in der App ganz einfach eine Grenze ziehen.
Intuitive App ohne Störungen
Um den iRobot Roomba i7+ in den Reinigungsmodus zu versetzen, muss die App gestartet werden. Eine Fernbedienung sucht man im Lieferumfang vergeblich. Da das Smartphone Zuhause ohnehin immer in Reichweite ist, sehen wir dies nicht als Kritikpunkt. Auch die Verwendung in mehreren Etagen ist möglich. Dafür ist der Button „Karte erstellen“ direkt auf dem Startbildschirm zu finden. Direkt daneben kann man auch „Überall saugen“ auswählen und der Roomba i7+ startet unverzüglich die Reinigung.
Übrigens: Über die neueste Version der iRobot App inkl. der neuen Plattform iRobot Genius finden sich auerdem noch ein paar mehr praktische Features – bspw. das definieren einzelner Bereiche pro Raum wie beispielsweise das Sofa oder wackelige Deko wie Vasen oder ähnliches. Darauf basierend sind individuelle Reinigungspläne und -vorschläge einstellbar. Saisonale Reinigungsempfehlungen sowie Smart Home-basierte Reinigungsprozederen sind auch mit an Bord.
Der integrierte Staubbehälter kann seitlich unter dem Roboter herausgenommen und manuell geleert werden. Um diesen lästigen Schritt jedoch zu umgehen, hat iRobot die sogenannte Clean Base entwickelt. Die clevere Absaugstation ist gleichzeitig auch Ladepunkt des Saugroboters. Mit den entsprechenden Einkerbungen am unteren Teil wird ein sicherer und vor allem korrekter Stand gewährleistet. Gerade für die Absaugung ist dies ein wichtiger Punkt. Der turmartige Aufbau ist dem integrierten Auffangbeutel und der innenliegenden Technik geschuldet. Auf der Rückseite befindet sich noch eine Kabelführung, um das Netzkabel platzsparend und vor allem optisch ansprechend zu verstauen. Je nach Örtlichkeit kann das Kabel dann links oder rechts aus einer extra eingelassenen Führung in Richtung Steckdose verstaut werden.
Um den Staubbeutel zu tauschen, muss man lediglich den Deckel der Absaugstation aufklappen. Allein mit diesem Handgriff liegt der Beutel frei und kann gewechselt werden. Für drei Staubbeutel werden beim Ersatzkauf rund 20 Euro fällig. Bei einem Volumen von 30 Entladungen sollte ein Beutel jedoch auch entsprechend lange reichen. Hinzu kommt, dass der Saugroboter sich nur entleert, wenn der integrierte Staubbehälter wirklich voll ist. Dieser Vorgang dauert rund 15 Sekunden und wird von einer ordentlichen Lautstärke begleitet. Ähnlich wie bei einem lauten Staubsauger wird der Staubtank aus dem mobilen Sauger geleert. Sollen die Hauptbürsten der Unterseite gereinigt werden, so kann man diese mit einem simplen Klick-Mechanismus herausnehmen und unter laufendem Wasser reinigen.
Das Wichtigste ist neben der Bedienung jedoch die Reinigungsleistung. Hier gibt es einen großen Pluspunkt für die beiden gegenläufigen Walzen, welche jederzeit den Kontakt zum Boden haben. Die Saugleistung ist der Preisklasse entsprechend sehr gut und es gibt keinerlei Beanstandungen. Seiner Bauweise zufolge bewegt er sich immer rechtsherum, da auch dort die einzige Fühlerbürste angebracht ist. Seine intelligente Fahrweise kommt der Reinigungsleistung sicher auch zu Gute. In geordneten Linien zieht der Saugroboter von iRobot seine Bahnen. Soll er einen bestimmten Raum reinigen, so fährt er direkt dorthin und findet im Anschluss seine Ladestation stets zuverlässig.
Virtuelle Laser-Wand zur weiteren Abgrenzung
Im Lieferumfang befindet sich außerdem eine Art Laserschranke. Das kleine eigenständige Gerät wird mit den zwei mitgelieferten AA-Batterien betrieben und lässt sich frei im Haus positionieren. Auf der Rückseite kann die Wirkung des Gerätes eingestellt werden, denn zwei Funktionen stehen zur Auswahl. Soll der Saugroboter beispielsweise einen bestimmten Raum trotz geöffneter Tür nicht befahren, so kann man die sogenannte Virtual Wall-Barriere dort im Türrahmen platzieren. Sie kann im zweiten Modus eine Barriere mit 1,2 Metern Radius bilden und somit beispielsweise auch auf dem empfindlichen Puzzle platziert werden.
Fazit zum iRobot Roomba i7+: Viele Stärken mit wenigen Schwächen
Als Kritikpunkt sehen wir an, dass der iRobot Roomba i7+ leider keine Live-Übertragung der aktuellen Reinigung anzeigt. Gerade wenn man den Roboter von unterwegs aus anschaltet, möchte man sich zwischendurch doch gerne mal über den Stand der Reinigung informieren. Lediglich im Nachgang gibt es eine Historie zu den abgeschlossenen Fahrten. Hier können dann auch weitere Details wie Dauer und Quadratmeteranzahl abgefragt werden. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Smart Home Anbindung des Gerätes. Per Sprachsteuerung kann der Saugroboter zur Reinigung aufgefordert werden. Dies funktioniert mit einer Homebridge im Apple HomeKit System, sowie mit Alexa und Google.
Seine flotte Geschwindigkeit spart zwar viel Zeit beim Saugen, aber dadurch eckt der Roomba i7+ auch gerne rabiat an. Gerade bei schlanken Möbelbeinen fährt er gern mit voller Wucht darauf zu und wird erst vom Dämpfer gebremst. Ebenso verhält es sich auch mit flachen Möbelstücken, unter die der Sauger gerne fahren würde. Dementsprechend sieht die empfindliche Oberfläche auch schon nach einigen Wochen aus. Mehrere kleine Kratzer zieren den Saugroboter also schon jetzt. Durch diese Fahrweise ist er jedoch auch sehr gründlich in der Reinigung und auch technisch setzt ihm sein Fahrstil in keinster Weise zu.
Für einen Preis von rund 950 Euro gehört der iRobot Roomba i7+ zweifelsfrei zur Oberklasse der automatisierten Haushaltshelfer. Die integrierte Absaugstation ist auf jeden Fall Teil dieser Rechtfertigung des Kaufpreises. Man muss sich nicht mehr manuell um die Entleerung des kleinen Staubbehälters kümmern und der Wechsel der Staubbeutel aus der Absaugstation fällt vielleicht alle zwei bis drei Monate an. Dies kann natürlich je nach Haushalt und Nutzung variieren, erleichtert den Umgang mit einem Saugroboter jedoch zweifelsohne. Wir können den innovativen Helfer aufgrund seiner einwandfreien Reinigungsleistung und der intuitiven Bedienung, sowie den vielfältigen Einstellungen mit gutem Gewissen weiterempfehlen.