Mobile Akkus, auch Powerstations genannt, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Vielzahl an Modellen und Einsatzmöglichkeiten lassen die Herzen von Campern und Outdoor-Freunden höherschlagen. Kombiniert man solche Akkupakete mit Solarpanels, kann man eine vollständige Autarkie in Bezug auf die Stromversorgung erreichen. Daher haben wir heute den EBL Solargenerator für euch im Test.
Wir konnten in der Vergangenheit bereits einige Powerstations testen. Zusätzlich haben wir einen Solargenerator (mit Panel) Test & Vergleich zusammengestellt. Da der Hersteller EBL nun eine neue Produktkombination aus Powerstation und Solarpanel veröffentlicht hat, sind wir gespannt auf die Preis-Leistung der Geräte. Wir haben es für euch getestet.
EBL Solargenerator: Ein Überblick zum mitgelieferten Zubehör von Powerstation und Solarpanel
Beginnen möchten wir wie immer mit einem kurzen Abschnitt zu unseren ersten Eindrücken, sowie dem Lieferumfang der beiden Produkte. Die Powerstation überraschte uns im ersten Moment mit ihrer Größe und dem Gewicht von gerade einmal 9 Kilogramm. Bei einer Akkukapazität von 1.000 Wattstunden ist das ein wirklich angenehmes Gewicht. Im Lieferumfang findet ihr neben dem EBL Solargenerator noch folgendes Zubehör
- 1x AC Netzteil (Wandladegerät, 100-240V)
- 1x Autoladekabel (12V)
- 1x MC4-7909 Anschlusskabel
- 1x Bedienungsanleitung
Somit sind auch hier alle notwendigen Kabel vorhanden. Lediglich eine Schutzhülle oder Tragetasche vermisst man im Lieferumfang. Zudem gibt es leider auch nur die gesetzlichen 12 Monate Garantie mit anschließenden 12 Monaten Gewährleistung durch den Händler. Konkurrenten bieten hier teilweise mehrere Jahre Support. Ansonsten macht die Powerstation einen guten ersten Eindruck.
Das orange Design mag Geschmacksache sein, ist jedoch in jedem Fall auffällig. Wie für diese Geräteklasse übrig befinden sich an den Seiten Luftauslässe zur Kühlung und auf der Oberseite ein praktischer Tragegriff. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Vorderseite, hierauf gehen wir später noch einmal genauer ein.
Neben dem EBL Solargenerator haben wir gleich noch zwei weitere Produkte zusammen mit der Powerstation getestet: Die EBL Solarpanels. Diese können separat erworben werden und beide getesteten Modelle (zu sehen auf dem Bildern) sind identisch. Es handelt sich dabei um das 100 Watt EBL Solarpanel. Wenn man sich für zusätzliches Solarpanel entscheidet, erhält man dieses Zubehör von EBL:
- EBL Solarpanel 100W
- 1x MC4 – ANDERSON Kabel
- 1x MC4 – DC5521 Kabel
- 1x 5,5*2,1mm zu 5,5*2,5mm Stecker
- 1x 5,5*2,1mm zu 7,9*0,9mm Stecker
- 1x 5,5*2,1mm zu 3,5*1,5mm Stecker
- 1x Bedienungsanleitung
Ebenso wie die Powerstation macht das Panel einen guten ersten Eindruck. Das Design ist passend zur Powerstation und alles ist solide verarbeitet. Durch den integrierten Griff lässt sich das Panel schnell und einfach transportieren. Zudem sind zwei Magneten im Griff verbaut, sodass sich das Panel schnell und sicher schließen lässt. Alle oben genannten Kabel befinden sich praktischerweise in einer integrierten Kabeltasche auf der Rückseite.
Leistung und Anschlüsse: Datenblatt-Check von Powerstation und Solarpanel
Wie bereits eingangs erwähnt, bietet der EBL Solargenerator mit 1.000 Wattstunden eine relativ hohe Kapazität für die kompakte Größe von 29×20,2×20,2 Zentimetern. Ebenso wie die Kapazität ist auch der maximale (dauerhafte) Output mit 1.000 Watt begrenzt. Jedoch kompensiert die Powerstation kleinere Anlaufspitzen bis 1.100 Watt. Positiv zu erwähnen dabei ist die reine Sinuswelle, welche der AC-Anschluss bietet. Das ermöglicht beispielsweise auch den nativen Betrieb von Lautsprechern.
Wie bei den meisten Powerstations können die einzelnen Ein- und Ausgänge auch separat an- und ausgeschaltet werden. Der Standby-Verbrauch war dabei erfreulicherweise sehr gering und betrug nur wenige Prozente über Nacht. Hier haben wir teilweise schon deutlich schlechtere Werte gesehen. Oberhalb des integrierten Displays, welches alle aktuellen Werte widerspiegelt, ist eine LED-Lampe verbaut. Diese kann über den darunterliegenden Knopf ein- und ausgeschaltet werden. Zusätzlich bietet der EBL Solargenarator folgende Anschlüsse:
- 1x QI-Wireless Ladepad (10W)
- 1x AC Steckdose (max. 1000W)
- 3x DC-Anschluss (2x 12v 8A)
- 3x USB-A (QC 3.0)
- 1x USB-C (PD 60W)
- 1x Zigarettenanzünder (14V 8A)
- 1x PV (8A) – Input
- 1x DC Anschluss (10-20V) – Input
Somit bietet die Powerstation genügend Anschlüsse für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Lediglich zwei Kleinigkeiten gibt es aus unserer Sicht hierbei zu kritisieren. Einerseits hätten wir uns einen zweiten USB-C Port gewünscht, welcher zeitgleich 100 Watt an Output liefert – das ist mittlerweile Standard. Zum anderen wäre eine zweite AC-Steckdose, gerne auch mit 2.000 Watt an dauerhaftem Output, wünschenswert gewesen.
Bevor wir nun zum eigentlichen Alltagstest kommen, möchten wir nur kurz auf die Anschlussmöglichkeiten des 100W Solarpanels eingehen. Dieses besitzt ein integriertes Kabel, welches in der Kabeltasche auf der Rückseite verstaut ist und nicht entfernt werden kann. Daran können die einzelnen mitgelieferten Kabel (siehe oben) angeschlossen werden. Wie der Name des Panels bereits verrät, liefert es einen maximalen Output von 100 Watt bei optimaler Sonneneinstrahlung. Dabei bietet es einen IP65 Schutz gegen Wasser und Staub.
Kommen wir nun zu spannendsten Teil, unseren Eindrücken bei verschiedenen Einsatzwecken im Alltag. Wir haben die Kombination aus Powerstation und Solarpanels nun mehrere Wochen testen können. Laptops, Handys und Tablets waren dabei ein leichtes Spiel für den EBL Solargenerator. Die Ladeleistung wurde dabei nicht reduziert, auch wenn alle USB-Ports parallel belegt waren. Zudem funktionierte auch das Wireless Charging Pad auf der Oberseite problemlos, auch wenn dieses mit 10 Watt nicht sonderlich schnell lädt.
Das QI-Pad muss dabei nicht separat eingeschaltet werden, sondern ist automatisch aktiv wenn die Powerstation eingeschaltet und sich ein qi-fähiges Gerät auf dem Pad befindet. Die AC-Steckdose hat in unserem Test auch die 1000 Watt an Dauerleistung (inkluisve Sinuswelle) liefern können. Schließt man an der Powerstation beispielsweise ein 1.000 Watt Heizgerät an, so ist der Akku bereits deutlich in unter einer Stunde leer. Durch die Wandlungsverluste schafft die Powerstation somit keine volle Stunde mit einer Abgabe von 1kw.
Beim Aufladen haben wir jedoch einen weiteren Kritikpunkt. Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen wird die EBL Powerstation über den DC-Input oder Solar aufgeladen. Leider gibt es hier keine Lademöglichkeit via AC-Netzkabel. Somit beträgt die maximale Leistungsaufnahme via DC lediglich 150 Watt, wodurch eine vollständige Ladung gerne bis zu 7 Stunden dauern kann. Konkurrenzmodelle sind hier teilweise in 4-5 Stunden bereits fertig.
Die Solarpanele haben uns hingehen eher überzeugt. Der Aufbau ist kinderleicht, da die Standfüße auf der Rückseite integriert und mit Klettverschluss gesichert sind. Je nach Sonnenstand kann der Winkel stufenlos eingestellt werden. Durch vier integrierte Ösen an den jeweilen Ecken, kann das Panel beispielsweise auch an der Seite oder auf dem Dach eines Wohnmobils befestigt werden.
Die Inbetriebnahme des EBL Solargenerators mit den beiden Paneelen ist ebenso simpel. Hierzu müssen lediglich die beiliegenden Kabel mit dem Solarpanel verbunden werden – fertig. Entweder wird dabei das Panel mit dem PV Anschluss der Powerstation verbunden oder aber mit dem DC-Input rechts daneben. Unserer Erfahrung hat gezeigt, dass der PV-Anschluss hier die bessere Leistung bietet.
Bei direkter Sonneneinstrahlung (Testzeitraum Mai, Region Mitteldeutschland) lieferte ein Solarpanel, welches am PV Anschluss verbunden ist, circa 80 Watt von den maximal angegeben 100 Watt. Schließt man das Panel via DC an, wurden lediglich 60-70 Watt in die Powerstation eingespeist. Geht man also von einer optimalen Sonneneinstrahlung aus, dauert eine vollständige Ladung via Solar in etwa 10-12 Stunden mit nur einem Panel.
Aus diesem Grund ist ein zweites Solarpanel durchaus empfehlenswert. Wenn man beide Panels gleichzeitig am EBL Solargenerator nutzen möchte, müssen beide Anschlüsse (PV und DC) verwendet werden. Unter den identischen Bedingungen haben wir dabei einen Wert von 140-150 Watt erreicht. Insgesamt wurde die Powerstation so um 30 Prozent in nur 2 Stunden wiederaufgeladen. Dieser Wert ist nahezu vergleichbar mit einer Haushaltsdeckdose via DC-Anschluss.
Es sollte nur darauf geachtet werden, dass die Solarpanels im optimalen Winkel zur Sonneneinstrahlung stehen und sich gegenseitig keinen Schatten werfen. Zudem ist es ratsam, die Powerstation während des Ladevorgangs im Schatten zu platzieren, da sonst der Akku deutlich zu heiß werden könnte. Die Geräuschkulisse der Powerstation war in unserem Test wohl beim Be- als auch Entladen des Akkus ertragbar, hier haben wir schon deutlich lautere Lüfter gehört.
Ansonsten konnten wir noch feststellen, dass das Display die Werte relativ genau angezeigt hat und auch bei hellem Tages- und Sonnenlicht noch ablesbar ist. Die integrierte LED war ebenso nützlich in den Abendstunden. Jedoch eher zum Ausleuchten von Bereichen und weniger als „Ambiente-Licht“, was an der eher kühlen Lichtfarbe liegt.
Unser abschließendes Fazit zum EB-Solargenerator: Lohnt sich die Kombination?
Insgesamt bietet EBL ein funktionierendes und durchdachtes Gesamtpaket an. Der EBL Solargenerator ist aktuell für einen Preis von 559 Euro zu haben, was in dieser Leistungsklasse durchaus konkurrenzfähig ist. Pro Solarpanel werden aktuell 150 Euro fällig. Daraus ergibt sich ein Gesamtpreis für das von uns getestete Kombi-Paket von 859 Euro. Da wir neben den teils etwas langsamen Ladegeschwindigkeiten an der Steckdose und via USB C, kaum größere Kritikpunkte feststellen konnte, ist der aufgerufene Preis hier angemessen.
Gerade für Camping-Fans, Outdoor-Freunde oder Schrebergärtner stellt die Kombination aus Powerstation und Solarpanel ein gutes Gesamtpaket da. Bei ausreichender Sonneneinstrahlung kann dadurch eine vollständige Autarkie der Stromversorgung erreicht werden. Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass es leider keine App zur Steuerung der Powerstation gibt, eventuell hebt sich dies EBL für eine nachfolgende Generation auf.