Neben dem Homeoffice liegt auch ein eigenes kleines Fitnessstudio Zuhause im Trend. Das zeitlich flexible Training ohne aus dem Haus zu gehen bringt viele Vorteile mit sich. Eine gute Ausstattung an Geräten ist aber auch in den eigenen vier Wänden unerlässlich. Die Marke BowFlex bietet eine Vielzahl an Trainingsgeräten für verschiedene Schwerpunkte an. Den BowFlex Max Trainer M9 hatten wir im Test und erzählen euch in den nachfolgenden Zeilen ausführlich über unsere Praxiserfahrungen mit dem Hybrid aus Crosstrainer und Stepper.
Montage & Aufstellung – unsere Erfahrung
In zwei Paketen geliefert kommt der Crosstrainer via Spedition Zuhause an. Für den Aufbau sollte man im besten Falle zu zweit sein. Einige Teile sind nämlich unhandlich und etwas schwerer. Alles ist sicher und sehr gut verpackt. Für die Montage liegen sämtliche Werkzeuge und Teile im Lieferumfang bei. Zeitlich sollte man sich rund zwei Stunden Zeit nehmen. Die Anleitung zum Aufbau ist leicht verständlich und gut bebildert. Ohne große Probleme haben wir die Montage innerhalb von circa anderthalb Stunden gemeistert.
BowFlex Max Trainer M9: Platzsparender Heimtrainer
Der Aufbau des BowFlex Max Trainer M9 ist anders, als bei gewöhnlichen Crosstrainern. Die Mischung aus Ellipsentrainer und Stepper, gepaart mit den langen Griffen trainiert viele Muskelgruppen gleichzeitig und setzt vor allem am Gesäß und den Oberschenkeln an. Das Schwungrad sitzt im vorderen Teil und das Gerät ist eher vertikal, statt horizontal aufgebaut. Der Platzverbrauch hält sich daher in Grenzen und auch in kleinen Räumen kann das Workout ohne Probleme absolviert werden. Die Maße belaufen sich auf 125 x 77,5 x 165,4 Zentimeter.
Das Gesamtgewicht von rund 68 Kilogramm ist nach dem Aufbau natürlich erstmal nicht mehr spürbar. Um den Standort zu wechseln, sind zwei Rollen an den Füßen verbaut. Ein Kippen und Schieben macht den Platzwechsel somit ganz leicht möglich. Das Herzstück des BowFlex M9 befindet sich während des Workouts natürlich direkt vor einem. Steht man auf den großzügigen Trittflächen, so schaut man unter anderem auf den Monitor. Mit einer Größe von 10 Zoll ist die Konsole ordentlich dimensioniert. Selbstverständlich ist eine Bedienung per Touch möglich. Das Betriebssystem ist Android und lässt bereits vermuten, dass hier viel geboten wird.
Den Händen wird während des Trainings viel Abwechslung geboten. Die langen Griffe machen verschiedene Positionen möglich, je nach Intensität und Art des Workouts. Es gibt auch zwei feste Griffe mit Kontaktflächen, anhand derer der Puls bestimmt wird. Direkt dazwischen befindet sich das Drehrad, welches den Tritt-Widerstand in 20 Stufen regelt.
Die rote Beleuchtung lässt das silbrige Element schick hervorstechen. Darüber gibt es eine gummierte Ablagefläche für das Smartphone. Einkerbungen machen auch ein horizontales und sicheres Aufstellen vom Handy oder Tablet möglich. Unter dem Drehregler ist das Fach für die Trinkflasche. Es ist ausreichend groß dimensioniert, sodass auch große Gefäße ihren Platz finden.
Touch-Bildschirm und Bluetooth Lautsprecher integriert
Unter dem Bildschirm sind die Lautsprecher integriert. Die Kopplung mit dem eigenen Smartphone via Bluetooth ist problemlos möglich. So kann die eigene Musik das Training untermalen. Insgesamt lässt sich an der Verarbeitungsqualität und den verwendeten Materialien nichts aussetzen. Das genutzte Kunststoff ist solide und gibt keine Geräusche von sich. Auch die metallischen Komponenten sind einwandfrei. Die Spaltmaße stimmen und der Gesamteindruck des BowFlex Max Trainer M9 ist sehr hochwertig.
Auf der Rückseite der Konsole gibt es noch fünf Tasten, welche bei der normalen Nutzung jedoch ignoriert werden können. Sie können die Lautstärke regeln, was jedoch auch über den Touchscreen möglich ist. Weiterhin gibt es einen Knopf zum Neustart, einen zur Rückkehr zum Startbildschirm und eine unbelegte Taste, für eventuelle Neufunktionen nach Updates.
Trainingsstart mit dem BowFlex M9
Nach der Verbindung zum Stromnetz fährt sich das Gerät automatisch hoch. Das Koppeln mit dem WLAN macht die späteren Streamingoptionen möglich. Um das volle Potenzial des Trainers zu nutzen, empfiehlt sich das markeneigene JRNY (Journey) Abo. In den ersten zwei Monaten ist dies komplett kostenfrei und unbegrenzt nutzbar. Unsere Erfahrungen aus dem Test beziehen sich deshalb auch auf die Nutzung des Gerätes mit JRNY. Die Erstellung eines Kontos ist notwendig, aber hierbei nachvollziehbar und weniger lästig, als bei manch anderen Gerätschaften.
Schon der Startbildschirm zeigt eine gute Auswahl an Trainingsvideos und gibt mit den sichtbaren Menüpunkten einen guten Überblick über die weiteren Features. So gibt es geführte Workouts mit Trainern und einer geplanten Leistungskurve. Im Hintergrund kann noch Musik aus einem gewählten Radiosender ablaufen. Hier gibt es eine Auswahl aus EDM/Dance, Alternatives, HipHop/RnB und Pop Musik. Das Video hat eine gute Auflösung und die Trainer sind sehr motivierend und sympathisch. Während des Workouts wird dann auch die Qualität der Lautsprecher deutlich. Für diesen Zweck sind sie nämlich ausreichend, eine hochwertige Beschallung ist jedoch nicht erwartbar.
Wählt man ein Workout ohne einen Trainer im Thumbnail, so ist eine Leistungskurve vorgegeben, das Training hat also einen gewissen Anspruch und Steigerungen inkludiert. Im nächsten Schritt lässt sich das Entertainment auswählen. Neben den verknüpften Konten zu Netflix, Amazon Prime und Disney+ gibt es auch noch die Möglichkeit, sich einfach mit Musik aus den gegebenen Radiosendern berieseln zu lassen, oder sich auch visuell fortzubewegen. Dafür gibt es viele verschiedene Orte, welche hochwertig aufgenommen wurden. Während des Trainings kann man also in realer Geschwindigkeit beispielsweise durch Dubai oder Vietnam spazieren oder eben auch joggen.
Virtuelle Städtetour mit Widerstandsanpassung
Eben diese virtuellen Städtetouren gibt es als weiteren separaten Programmpunkt beim BowFlex Max Trainer M9. Über 200 Destination stehen zur Verfügung. Dabei verteilen sich diese über die ganze Welt und machen Städtetrips und Ausflüge in die ferne Natur möglich. Hier passt sich er Widerstand automatisch an die Gegebenheiten an und macht die manuelle Justierung am Drehregler überflüssig.
Der Bereich „Just for you“ empfiehlt Workouts, die zum bisherigen Fitnessstand passen könnten. Eine Steigerung ist da natürlich ebenso bedacht, sodass sich das Fitnesslevel sehr gut verbessern lässt. In den geführten Workouts lässt sich der Widerstand über den Drehregler individuell einstellen. Je nach Tagesform oder Anspruch kann das Training also intensiviert werden. Die Einstellung ist jedoch eine kleine Übungssache. Das Rad hat kaum einen Widerstand und regelt manchmal zu schwach oder zu stark. Etwas Feingefühl bekommt man jedoch mit der Zeit.
In unserer mehrmonatigen Testphase haben wir viele Workouts absolviert und den BowFlex Max Trainer M9 ausführlich unter die Lupe genommen. Die geführten Video Trainings haben dabei zu unseren Favoriten gezählt. Die Videotouren durch Städte und Landschaften waren am Anfang interessant, die relativ geringe Laufgeschwindigkeit und der monotone Blickwinkel waren uns für längerer Touren jedoch zu langweilig. Einen Pluspunkt gibt es noch für die Anbindung der beliebtesten Streamingdienste. Auch mit einer Folge der Lieblingsserie auf Netflix lässt sich ein Workout angenehmer gestalten.
Der Lärmpegel des Gerätes selbst ist nicht sonderlich hoch. Durch die Kombination von Magnet- und Luftwiderstand ist eine gewisse Lautstärke jedoch zu erwarten. Im Personaltraining ist unserer Meinung nach die Stimme des Trainers oder der Trainerin im Fokus. Den zuvor gewählten Radiosender haben wir später ignoriert, da die Lautstärken zwar separat schaltbar sind, aber sehr laut gestellt werden müssten. Die Anbindung an die Apple Health App ist möglich und funktioniert einwandfrei – super!
Viele Pluspunkte für den Heimtrainer
Im Lieferumfang ist ein Armband zur Herzfrequenzmessung enthalten. Wenn die Hände also nicht auf den Sensoren liegen, kann dieser Parameter trotzdem an das Gerät und damit auf den Bildschirm übertragen werden. Die Ausführung ist simpel und dient ohnehin nur für diesen Zweck. Das mitgelieferte Ladekabel kann direkt an den integrierten USB A-Ladeanschluss rechts am Monitor angeschlossen werden. Auch das Smartphone lässt sich dort während des Trainings laden. Weiterhin positiv ist uns das Material an den langen Griffen aufgefallen. Sie bieten jederzeit sehr guten Halt und verlieren ihren Grip auch bei schwitzigen Händen während intensiver Workouts nicht.
Schrauben nachziehen nach den ersten Workouts – dann passt alles!
Nach den circa ersten 10 Workouts haben die Trittflächen etwas angefangen zu klappern. Durch einfaches Nachziehen der Schrauben hat sich dieses kleine Problem jedoch schnell beheben lassen und ist seitdem in unserem mehrmonatigem Test nicht mehr aufgefallen. Weitere Probleme sind nicht aufgetreten und demnach konnten und können die Trainings in vollen Zügen genossen werden. Nach Ablauf des Probezeitraums von JRNY werden übrigens 20 Euro im Monat oder 150 Euro für das Jahresabo fällig. Ohne dieses fallen die Streamingangbote weg und auch die Trainingsvideos sind sehr stark eingegrenzt.
Insgesamt wird mit dem Max Trainer M9 ein tolles Gesamtpaket geboten. Die Art des Trainings ist angenehm und zusammen mit dem Entertainmentprogramm auch sehr unterhaltsam. Das Gerät ist hochwertig verarbeitet und verspricht eine lange Lebensdauer. Die Programme bieten die Möglichkeit, sich stetig zu verbessern und verhindern somit einen Stillstand des eigenen Fitnesslevels. Preislich muss man hier rund 2.300-2.700 Euro investieren, um einen BowFlex Max Trainer M9 auf der Herstellerseite zu kaufen bzw. nach Händlern zu schauen.