Rundumschutz mit 4K: Das Reolink Argus 4 Pro Set im Test

In der heutigen Zeit ist die Sicherheit des eigenen Zuhauses von größter Bedeutung. Als Technik-Enthusiast habe ich die Gelegenheit genutzt, das Reolink Argus 4 Pro Set, bestehend aus zwei Reolink Argus 4 Pro Kameras, dem Reolink Home Hub und zwei Solarpanels, ausgiebig zu testen. Ich konnte bereits mehrere Reolink Kameras ausprobieren und war bisher immer überzeugt von deren Qualität und Funktionsumfang. In der Regel gab es nur kleinere Schwächen. Hier lest ihr meinen letzten Test zur Reolink Duo 3 Wifi. Umso gespannter war ich darauf, wie sich das neue Set im Alltag schlägt.

Unboxing, Lieferumfang und die Integration in die Reolink App

Beim Auspacken des Reolink Argus 4 Pro Sets fällt sofort auf, dass alles Wichtige für die direkte Inbetriebnahme enthalten ist. Neben den zwei Kameras, dem Reolink Home Hub und den zwei Solarpaneelen befinden sich auch alle notwendigen Kabel, Montagematerial wie Schrauben und Dübel sowie eine ausführliche Anleitung im Lieferumfang. Selbst ein USB-C auf Micro-USB Adapter befindet sich bei den Solarpanels im Lieferumfang. Das Zubehör macht einen hochwertigen Eindruck und zeigt, dass Reolink viel Wert auf ein rundes Gesamtpaket legt. Hier gibt es aus meiner Sicht nichts zu beanstanden.

Ebenso ist die Qualität gewohnt hochwertig. Der Großteil besteht zwar aus Kunststoff, ist aber dennoch hochwertig und fühlt sich langlebig an. Vorteilhaft zu manchen Konkurrenz-Modellen ist die matte Beschichtung. Diese ist in der Regel weniger anfällig für Kratzer und Verschmutzungen. Persönlich würde ich die Kameras jedoch in der schwarzen Variante wählen, da diese weniger auffällig sind und so seltener entdeckt werden.

Die Einrichtung ist erfreulich unkompliziert. Zunächst wird die Reolink-App auf dem Smartphone installiert, die sowohl für iOS als auch Android verfügbar ist. Anschließend erfolgt die Registrierung und das Hinzufügen der Geräte. Der Home Hub wird zuerst mit dem WLAN verbunden, danach können die Kameras über einen QR-Code-Scan schnell gekoppelt werden. Die App führt Schritt für Schritt durch den Prozess, sodass selbst weniger technikaffine Nutzer keine Probleme haben sollten. Nach wenigen Minuten sind alle Geräte einsatzbereit und das System kann individuell konfiguriert werden.

Wichtig dabei zu wissen ist, dass der Home Hub hier optional ist. Alle Kameras können auch ohne diesen direkt in das heimische Wifi eingebunden werden. Wer möchte kann den Hub aber auch als Wi-Fi Hotspot für die Kameras verwenden und diese in den Hub einbinden. In Bezug auf die Funktionen, Geschwindigkeit und Speicherung hat das keinen Einfluss.

Die Reolink Argus 4 Pro Kameras: 180°-Sicht und 4K-Schärfe

Das Herzstück des Sets sind die zwei Reolink Argus 4 Pro Kameras, die mit ihrer Dual-Objektiv-Technologie ein nahtloses 180°-Panoramabild in echter 4K-UHD-Auflösung liefern. Besonders praktisch ist die „ColorX-Technologie“, die auch nachts farbige Aufnahmen ohne den Einsatz von sichtbaren Spotlights ermöglicht. In der Praxis sah das ganz gut aus. Einige Bilder hier im Testbericht habe ich aufgrund des Datenschutzes zensiert. Dank des lichtstarken F/1.0-Objektivs und des 1/1,8-Zoll-CMOS-Sensors sind selbst dunkle Szenen noch relativ detailreich. Das Erkennen von Autokennzeichen war hier beispielsweise problemlos möglich.

Die kabellose Installation bietet maximale Flexibilität, allerdings empfand ich die Montage mit dem mitgelieferten Strap-Band als etwas umständlich. Besonders an runden oder ungewöhnlichen Oberflächen braucht es einige Versuche, bis die Kamera stabil sitzt. Zudem hätte das Band etwas länger sein dürfen. Ich empfehle hier, bei der Installation mit dem Band eine zweite Person mit hinzuzuziehen. Ein weiteres kleines Manko ist das Stitching der beiden Objektive: Je nach Lichtverhältnissen kann es zu leichten Unterschieden oder Unstimmigkeiten im Bild kommen, die zwar nicht gravierend sind, aber in bestimmten Situationen auffallen können.

Lediglich die Akkulaufzeit stellt einen Kritikpunkt dar. Reolink gibt hier bis zu 2 Monate an. Nach meinem Test würde ich jedoch eher davon ausgehen, dass die reale Akkulaufzeit, je nach Montageort, bei einem Monat liegt. Somit wäre eine Anbindung an das Stromnetz oder die Verwendung eines Solarpanels auf jeden Fall ratsam.

Der Reolink Home Hub: Sicherheit durch zentrale Speicherung und WLAN-Hotspot

Der Reolink Home Hub ist eine sinnvolle Ergänzung im Set und übernimmt die Rolle einer zentralen Steuereinheit. Der größte Vorteil: Falls eine der Reolink Argus 4 Pro Kameras gestohlen wird, bleiben alle Aufnahmen sicher auf dem Hub gespeichert. So muss man sich keine Sorgen machen, dass wichtiges Beweismaterial verloren geht. Ein weiteres praktisches Feature ist, dass keine SD-Karten pro Kamera notwendig sind – alle Daten werden bequem im Hub verwaltet. Zudem bekommt man in der App eine weitere Übersichtsseite aller aktuellen Kamera-Aufnahmen angezeigt, insofern man den Hub nutzt, das ist sonst leider nicht der Fall.

Besonders positiv ist der geringe Stromverbrauch: Mit nur 3 Watt ist der Hub auf jeden Fall energieeffizient. Zudem kann der Hub als WLAN-Hotspot für Reolink-Kameras dienen, was besonders praktisch ist, wenn das bestehende Heimnetzwerk nicht ausreicht oder man die Kameras an Orten aufstellen möchte, an denen kein stabiles WLAN vorhanden ist. Zudem wird sowohl das 2,4 GHz als auch das 5 GHz Band unterstützt. Einziger Nachteil: Er könnte etwas kompakter sein, um ihn einfacher in bestehende Wohnräume zu integrieren. Dennoch überwiegen hier klar die Vorteile, insbesondere für Nutzer, die eine zuverlässige und zentrale Speicherlösung suchen.

Die Reolink Solarpaneele: Dauerhafte Energieversorgung für die Argus 4 Pro Kameras

Die im Set enthaltenen zwei Reolink Solarpaneele sorgen dafür, dass die Reolink Argus 4 Pro Kameras kontinuierlich mit Strom versorgt werden – eine perfekte Lösung für alle, die sich um das ständige Laden der Kameras keine Gedanken machen wollen (insofern die Sonne scheint). In meinem Test funktionierten die Solarpaneele einwandfrei, insbesondere in den sonnigeren Monaten blieben die Kameras durchgehend betriebsbereit. Wer jedoch in einem eher schattigen Bereich installieren muss, sollte sicherstellen, dass zumindest einige Sonnenstunden pro Tag zur Verfügung stehen.

Auf Basis der letzten Jahre meiner Erfahrung ist davon auszugehen, dass man zumindest in den dunklen Wintermonaten mehrfach nachladen darf – trotz Solarpanel. Jedoch kommt es hierbei immer darauf an, ob die Kameras in einem viel frequentierten Bereich (bspw. einer Einfahrt o.ä.) montiert sind. Für sonnige Gegenden oder Bereiche ohne Stromversorgung sind die Panels jedoch eine gute und simple Lösung.

Die Reolink App: Umfangreich, aber mit kleinen Schwächen

Die Reolink-App ist das Steuerzentrum des Systems und bietet zahlreiche Funktionen wie Live-Ansicht, Zwei-Wege-Audio und intelligente Bewegungsbenachrichtigungen (Erkennung von Personen, Autos und Tieren). Das funktioniert soweit auch sehr zuverlässig. Lediglich bei Regen und Nebel wird zu viel an Bewegungen aufgezeichnet. Besonders gut gefallen hat mir der große Funktionsumfang sowie die einfache Bedienung. Allerdings könnte die App stellenweise noch etwas flüssiger laufen – gelegentlich kam es zu leichten Verzögerungen bei der Live-Ansicht.

Ein weiteres nettes Feature ist die Alarmfunktion, die sowohl an den Reolink Argus 4 Pro Kameras als auch am Reolink Home Hub aktiviert werden kann. Damit erhält man nicht nur eine Benachrichtigung, sondern auch eine akustische Warnung, falls eine Bewegung erkannt wird. Das kann beispielsweise praktisch sein, wenn man selbst im Urlaub ist oder den Alarm innerhalb der Wohnung am Home Hub nutzt. Persönlich habe ich diese Funktion nie aktiviert, der Push auf das Smartphone oder per E-Mail macht hier aus meiner Sicht mehr Sinn.

Fazit: Das Reolink Argus 4 Pro Set – ein starkes Sicherheitskonzept mit kleinen Schwächen

Das Reolink Argus 4 Pro Set überzeugt durch seine hochwertige Verarbeitung und bietet ein durchdachtes Gesamtpaket für die Heimüberwachung. Die Kombination aus 4K-UHD-Auflösung, 180°-Weitwinkel und farbiger Nachtsicht sorgt für eine sehr gute Bildqualität. Besonders positiv sind der zentrale Reolink Home Hub, der eine sichere Speicherung der Aufnahmen ermöglicht, sowie die mühelose Energieversorgung durch die zwei Reolink Solarpaneele.

Allerdings gibt es auch kleinere Kritikpunkte: Die Montage mit dem Strap-Band ist nicht optimal gelöst, das Stitching der Dual-Kamera könnte in bestimmten Situationen besser sein und die App könnte noch etwas performanter laufen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte klar.

Mit einem regulären Preis von 499 Euro und einem oft reduzierten Angebotspreis von 399 Euro geht der Preis für das Gesamtpaket in Ordnung. Besonders da man zwei Kameras und zwei Paneele bekommt. Gerade zum reduzierten Preis erhält man ein leistungsstarkes, gut durchdachtes Sicherheitsset, das sich sowohl für Einsteiger als auch für anspruchsvolle Nutzer eignet.

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