Neben den in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnenden SmartHome– und Wearable-Geräten drängt sich momentan eine weitere Geräte-Gruppe in das Leben des Otto Normalverbrauchers: Die 3D-Drucker. Der von einem amerikanischen Unternehmen entwickelte Carbon 3D-Drucker nimmt sich nicht nur der durch das Druckverfahren bei herkömmlichen 3D-Druckern bedingten, oft unschönen Oberfläche, sondern auch der langen Druckdauer derselben an, und erhöht damit auch die Attraktivität eines 3D-Druckers für Privatanwender.
Neuartiges Druckverfahren
Das Grundkonzept des 3D-Druckers unterschiedet sich schon bei der Druck-Methodik klar von herkömmlichen Geräten: Während bei solchen unter großem Zeitaufwand Linie neben Linie, Ebene über Ebene gedruckt wird, arbeitet Carbon 3D mit einem flüssigen Ausgangsstoff, der durch die Einwirkung von UV-Licht stellenweise verfestigt wird.
Der UV-Licht-empfindliche Ausgangsstoff wird je nach Modell mit dem besonders kurzwelligen Licht bestrahlt, das dank des speziellen Aufbaus des Stoffes eine Verfestigung desselben bewirkt. Sollen in das Modell auch Löcher eingedruckt werden, kommt zusätzlich Sauerstoff ins Spiel, der ein Aushärten des Stoffes an bestimmten Stellen verhindern kann. Das Drucken verläuft dabei in einem kontinuierlichen Prozess, bei dem eine Druckplattform durchgehend weiter nach oben gezogen wird, während das an ihr hängende Druckprodukt von unten an Größe gewinnt.
Kurze Druckdauer
Die beiden Vorteile des CLIP („Continuous Liquid Interface Production“) genannten Druck-Systems liegen auf der Hand: Während einerseits natürlich eine ganz andere Oberfläche als bei herkömmlichen Schicht-Druckern entsteht, wird andererseits auch die Druckdauer stark gesenkt: So ist es möglich, eine Kugel mit einem Durchmesser von 51 mm, deren Druck bei einem konventionellen 3D-Drucker drei bis elf Stunden dauern würde, in sechseinhalb Minuten herzustellen, was einer bis zu hundertfach schnelleren Druckgeschwindigkeit entspricht.
Noch als Prototyp
Momentan befindet sich Carbon 3D noch in der frühen Entwicklung-Phase, ein erster Prototyp ist jedoch bereits fertiggestellt. Obwohl es noch keinerlei Angaben zum Termin des Marktstarts sowie zum Preis des Druckers gibt, lässt sich bereits jetzt voraussagen, dass das System den 3D-Druck revolutionieren könnte, wenn es tatsächlich zur Marktreife gelangen wird. An Kapital mangelt es zumindest schon einmal nicht: Umgerechnet 37,5 Millionen € hat das Unternehmen hinter dem Projekt von Investoren zur Verfügung gestellt bekommen.