Beim Sport, im Alltag oder sogar beim Schlafen: Smartwatches sind kaum noch wegzudenkende Fitness Gadgets. Mittlerweile können sie wichtige Vitalwerte, wie die Körpertemperatur oder die Herzfrequenz messen und zeichnen alle erdenklichen Aktivitäten auf. Mit der Amazfit GTR 3 Pro wurde eine Smartwatch vorgestellt, die einige interessante Features mitbringt und dabei zu einem attraktiven Preis erhältlich ist. Wir haben uns die Uhr genauer angeschaut und berichten euch nun in diesem Test von unseren Erfahrungen.
Amazfit überzeugt von Anfang an mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und bringt die Konkurrenz mit interessanten Neuerungen zum schwitzen. Dieses Jahr setzt Amazfit den Fokus darauf, die Smartwatch optimal und individuell in die Lebensweise eines jeden zu integrieren. Die Uhr soll nicht zur Last sondern zum Helfer werden.
Amazfit GTR 3 Pro: Einrichtung und erster Eindruck
Die Amazfit GTR 3 Pro kommt in einer kompakten und schlichten Verpackung. In dem intelligenten Verpackungsdesign befindet sich, neben der Uhr, eine Anleitung und ein Ladekabel. Ein weiteres Armband ist nicht im Lieferumfang enthalten. Das mitgelieferte Silikonarmband fühlt sich angenehm auf der Haut an und wirkt sehr Robust.
Wem das mitgelieferte Silikonarmband nicht ausreicht kann jedes handelsübliche 22-Millimeter-Armband verwenden.
Beim ersten in die Hand nehmen waren wir begeistert, wie hochwertig sich die Uhr anfühlt. Sie besteht aus Flugzeug-Aluminium und ist dadurch extrem stabil ohne zu sehr ins Gewicht zu gehen. Außerdem hat das leicht angeraute Aluminium den Vorteil, sehr angenehm auf der Haut zu sein. Auf der Rückseite befindet sich der neue Biometriesensor, der mit sechs Fotodioden Herzfrequenz und Co. misst. Wie gut das funktioniert erfahrt ihr weiter unten.
Das 1,45 Zoll AMOLED-Display machte auf den ersten Blick ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Mit einer Pixeldichte von 331 ppi ist es gestochen scharf und bleibt mit bis zu 1.000 Nits auch bei Sonneneinstrahlung ausreichend hell. Die Farben wirken knackig und die Bildwiederholungsrate ist im Gegensatz zum Vorgänger wesentlich höher, wodurch Animationen noch flüssiger aussehen.
An der Seite der Uhr befinden sich zwei Knöpfe, wovon der obere zusätzlich über eine digitale Krone, wie man es von der Apple Watch kennt, verfügt. Neben der Toucheingabe kann somit auch über das kleine Rädchen durch Menüs gescrollt werden. Für das „Echtheitsgefühl“ gibt es während des Drehens ein Vibrationsfeedback, welches die Mechanik simulieren soll. Der zweite Knopf kann frei belegt werden.
Die erste Einrichtung war extrem simpel gestaltet. Einfach den auf der Uhr angezeigten QR-Code scannen, die App downloaden und schon ist die Uhr einsatzbereit. Über die App können alle Daten eingesehen und Einstellungen für die Uhr vorgenommen werden. Welche genau, dazu später mehr.
Zepp App und Zepp OS
Zusammen mit der GTR 3, GTR 3 Pro und der GTS 3 wurde auch das neue Zepp OS vorgestellt. Die erstmals hauseigene Software bietet viele aus anderen Betriebssystemen bekannten Funktionen, bringt jedoch auch neue Ideen mit ein. Passend zum neuen Betriebssystem wird die Zepp App beigelegt, in der alle Trainings- und Schlafdaten eingesehen werden können.
Zepp OS orientiert sich grundlegend an Betriebssystemen wie Google Wear OS oder Watch OS von Apple. Über eine Swipe-Geste nach links können Widgets eingesehen werden und so kann man auch auf einen Blick das Wetter oder den aktuellen Fitness-Fortschritt checken. Über ein Wischen nach unten öffnen sich die Schnelleinstellungen, in denen man beispielsweise die Helligkeit anpassen kann. Die neusten Benachrichtigungen lassen sich mit einer Wisch-Geste nach oben öffnen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz können Nachrichten nur gelesen und nicht beantwortet werden. Hier fehlte uns leider die Möglichkeit zumindest auf Kurzantworten zurückzugreifen. Das Telefonieren mit der Uhr funktionierte dagegen dank dem verbautem Lautsprecher und dem Mikrofon reibungslos.
Über die zwei Knöpfe am Rand der Uhr kann die App-Übersicht und eine Favoriten-App, wie zum Beispiel die Sportanwendung, geöffnet werden. Mit der Hilfe der digitalen Krone kann man hier leicht durch die Menüs scrollen und Einstellungen vornehmen. Im Gegensatz zum individuell anpassbarem Google Wear OS, können keine Applikationen aus dem Google Play Store installiert werden. Amazfit stellt jedoch einen eigenen App-Store zur Verfügung, in dem in Zukunft weitere Apps für die Smartwatch erscheinen sollen.
Zum Herunterladen der verschiedenen Anwendungen, aber auch zum Einsehen der getrackten Daten, wird die Zepp App genutzt. Diese erinnert ebenfalls an Fitness-Apps wie Apple Health, Mi Health, Huawai Health und Co.. In verschiedenen Kategorien werden Trainingsfortschritte, vitale Messdaten und Anpassungsmöglichkeiten für die GTR 3 Pro dargestellt. Zum anpassen des Ziffernblattes kann in der App zwischen verschiedenen Watchfaces gewählt werden. Neben dieser Personalisierungsmöglichkeit kann man zudem auch das Design der App-Icons ändern.
Um die Uhr unabhängig von dem Smartphone nutzen zu können, besteht die Möglichkeit Bluetooth Kopfhörer zu koppeln und auf der Smartwatch Musik zu speichern. Die Musik kann man ganz einfach über die App auf die Uhr spielenen und somit auch unabhängig vom Beisein des Handys abspielen. Zudem besitzt die Amazfit auch ohne Handy-Anbindung einen Sprachassistenten, welcher offline genutzt werden kann und dabei hilft, ohne die Uhr zu berühren, Sportprogramme zu starten oder Einstellungen anzupassen. Mit verbundenem Smartphone ist zusätzlich die Nutzung von Amazon Alexa möglich.
Diese Daten trackt die Amazfit GTR 3 Pro
Der Schwerpunkt einer jeden Smartwatch liegt auf dem Tracken verschiedenster Sportarten. Dafür besitzt die Amazfit GTR 3 Pro verschiedene Messsensoren auf der Unterseite. Mit diesen kann sie wie viele andere Smartwatches auch, die Herzfrequenz und den Blutsauerstoff im Blick behalten. Zusätzlich kann nun außerdem der Luftdruck und die Körpertemperatur gemessen werden. Dies funktionierte im Test zuverlässig und erstaunlich genau. Dennoch sollten diese Werte niemals mit ärztlichen Messungen gleichgesetzt werden.
Die GTR 3 Pro kann 24 Stunden am Stück alle Werte messen. Außerdem können über eine spezielle Multi-Messmethode vier Werte gleichzeitig gemessen werden. So hat man zum Beispiel die Möglichkeit das Stresslevel zusammen mit dem Blutsauerstoff, der Herzfrequenz und der Körpertemperatur zu messen und innerhalb von 45 Sekunden Auskunft über alle vier Werte zu bekommen.
Im Vorgänger, der Amazfit GTR 2, machte die Standortmessung oftmals Probleme. Gerade für das Tracken der gelaufenen oder gefahrenen Strecke ist diese Funktion jedoch essentiell. Amazfit hat aus diesem Fehler gelernt und der neuen GTR 3 Pro nun alle fünf Standort-Messstandards (GPS, GLONASS, Galileo, BDS und QZSS) spendiert, wodurch sie nun überall schnell und genau misst.
Ein Highlight für alle Sportenthusiasten sollte das neue PAI-System sein. Dieses dient dazu den aktuellen Gesundheitsstatus aufzuzeigen und sorgt für den Erhalt einer gesunden Lebensweise. Hierfür wird neben der täglichen Aktivität und den verschiedenen Vitalwerten auch der Schlaf mit einbezogen.
Die Sportuhr für jeden
Die Amazfit GTR 3 Pro kann so gut wie jede herkömmliche Sportart tracken. Es kann zwischen 150 Sportpraktiken gewählt werden und selbst Sportarten wie Golf sind nun an Board. Zudem erkennt sie Sportanwendungen wie Gehen, Laufen, Fahrrad fahren, Schwimmen und sogar Rudern am Rudergerät automatisch. Auch alle Outdoor-Fans müssen sich keine Gedanken mehr machen, da die GTR 3 Pro natürlich staub- und wassergeschützt ist. Die Sportdaten wurden in unserem Test zuverlässig getrackt und auch die GPS-Messung der zurückgelegten Strecke war äußerst akkurat.
Kleiner Akku, lange Akkulaufzeit?
Amazfit verspricht mit der Smartwatch GTR 3 Pro eine Akkulaufzeit von bis zu 12 Tagen. Unter starker Nutzung sollen immerhin sechs Tage möglich sein. Bei dauerhafter GPS-Messung sind bis zu 35 Stunden möglich. In unserem Test konnten wir leider die beiden erstgenannten Werte nicht erreichen. Mit aktiviertem Always-On-Display, 24 Stunden Tracking und automatischer Helligkeit kamen wir auf maximale 48 Stunden. Beim Ausschalten der genannten Parameter wurde die Akkulaufzeit deutlich gesteigert, sodass zehn Tage möglich waren.
Geladen wird die Uhr über zwei Kontaktpunkte auf der Rückseite. Der Magnet war uns hierbei etwas zu schwach, wodurch das Kabel schnell die Verbindung verlor. Das Laden mit dem mitgeliefertem Ladekabel ist zudem die einzige Lademöglichkeit, kabelloses Laden ist leider weiterhin nicht möglich.
Fazit: Tolle Smartwatch mit kleinen Schwächen.
Amazfit konnte uns mit der Smartwatch GTR 3 Pro wirklich begeistern. Die Hardware überzeugt und die digitale Krone ist als zusätzliches Steuerelement genial! Das Display ist ein Augenschmaus und die Uhr durch das verbaute Flugzeug-Aluminium leicht und dennoch robust. In unserem Test wurde deutlich, dass der Fokus dieses Jahr weiterhin auf das Sport- und Fitnesstracking gelegt wurde, was durch die verbesserte Standortmessung und den neuen Sensor auf der Rückseite klar zu erkennen ist. Auch gefielen uns die verschiedenen Messungsmöglichkeiten sowie die Einbindung des PAI-Systems.
Wir würden uns für den Nachfolger ein verbessertes Benachrichtigungssystem mit der Möglichkeit zu antworten wünschen. Die Amazfit GTR 3 Pro startet ab 199,00 Euro. Wer etwas Geld sparen möchte und dennoch nicht auf das moderne Design verzichten will, kann auch zu der circa 50 Euro günstigeren GTR 3 oder GTS 3 greifen.
Nicht schlecht für den Preis. Die Pulserfassung ist beim Laufen leider absolut unzuverlässig.
Noch unzuverlässiger ist der Support.
Auf Antworten seitens amazfit/zepp sollte man nicht warten.
Bewertenungen unter vier Sternen werden auf der Produktseite rausgefiltert bzw. nicht veröffentlicht.
Das spricht grundsätzlich nicht für die Seriosität der Herstellers.
Hallo,
Bei der GTR 3 Pro wurde mit einem der letzen Updates die Möglichkeit auf Benachrichtigungen per bearbeitbarem Textbaustein zu antworten hinzugefügt.
LG