Ein verschüttetes Müsli, eingetrockneter Ketchup, Tierhaare oder Krümel vom morgendlichen Frühstück, Verschmutzungen entstehen leider viel zu schnell. Reguläre Staubsauger kommen gerade bei feuchten und eingetrockneten Flecken oder Verunreinigungen an ihre Grenzen. Hier bieten Nasssauger und akkubetriebene Wischer Abhilfe. Der Premiumhersteller Dyson betritt nun auch dieses Feld und hat den brandneuen Dyson WashG1 vorgestellt. Ich habe das Gerät getestet und teile in diesem Bericht meine Erfahrungen mit euch.
Inzwischen konnte ich schon einige Dyson Produkte testen, beispielsweise den Dyson Purifier Humidify+Cool Formaldehyd Luftreiniger mit Befeuchtungsfunktion. Aber auch mobile Nass- und Trockensauger wie den Tineco FLOOR ONE S6 Flashdry Pet konnte ich bereits ausprobieren. Hier wurde ich gerade beim Thema Preis/Leistung überzeugt. Inwiefern Dyson hier ebenfalls abliefert, erfahrt ihr im nachfolgenden Testbericht. In Summe bietet die Geräteklasse der akkubetriebenen Wischsauger viele Vorteile, weshalb ich gerne neue Modelle dazu teste.
Dyson WashG1 Unboxing: Mein Ersteindruck zum Premium Nasssauger
Geliefert wurde der Dyson in einem erstaunlich kompakten Karton. Darin enthalten war neben dem Gerät selbst, lediglich die Ladestation inklusive Netzteil, sowie eine Bedienungsanleitung – das wars. Somit ist das essentielle Zubehör vorhanden, jedoch wäre ein zusätzliches Reinigungsmittel, Ersatzbürsten oder sogar ein Ersatzakku eine nette Ergänzung gewesen bei dem Preis. Dennoch gibt es hier erstmal nichts zu bemängeln.
Die Optik sagt mir persönlich sehr zu, modern und minimalistisch – typisch Dyson. Die Verarbeitung und Haptik sind ebenfalls super, trotz des Kunststoffes gehe ich davon aus, dass dieser wie bei den bisherigen Produkten des Herstellers relativ langlebig und robust ist. Die Farbkombination mit rot, grau und blau ist die einzige, die der englische Hersteller aktuell anbietet.
Neben der Optik liegt das Gerät gut in der Hand und ist schnell zusammengebaut. Hierfür setzt man lediglich die Griffstange und die beiden Wassertanks, sowie den Akku im Dyson WashG1 ein – fertig.
Vor der ersten Reinigung empfiehlt es sich, den Nasssauger einmal vollständig aufzuladen. Dazu schließt man die Ladestation mit dem beiliegenden Netzteil an und stellt den Dyson WashG1 auf die Station. Falls der Akku vollständig geleert sein sollte, kann die Ladung bis zu 4 Stunden andauern. Für die gebotene Akkulaufzeit geht das aus meiner Sicht in Ordnung, hierzu aber später mehr. Wer möchte kann den Akku aus der Unterseite des Gerätes herausziehen und so mithilfe eines zweiten Wechselakkus weiter reinigen. Das ist praktisch und auch für die Langlebigkeit des WashG1 ein wichtiger Faktor.
Nach dem Aufladen muss lediglich der Frischwassertank (der obere von beiden) befüllt werden und schon kann es losgehen. Je nach Untergrund kann man hierzu bei Bedarf dem Wasser etwas Reinigungsmittel hinzugeben. Jedoch ist auch die Reinigung mit klarem (warmen) Wasser zu empfehlen.
Reinigungsleistung und Funktionen im Überblick – das kann der mobile Premium Wischsauger
Eingeschaltet wird der Dyson WashG1 über den Knopf am Griff. Darüber befindet sich zeitgleich der Knopf für den „Max-Modus“, hierzu aber gleich mehr. Unter dem Display ist zeitgleich das letzte Bedienelement verortet, ein Knopf zum Umschalten der Reinigungsmodi. Insgesamt werden hier drei Modi in Form von Wassertropfen visualisiert. Der erste Modus reicht für Staub, Haare, Krümel und leichte Verschmutzung aus. Der zweite Modus hingegen ist für feuchte Verunreinigungen, wie ein ausgelaufenes Glas Wein. Der dritte und zeitgleich stärkste Modus ist für teils eingetrocknete Verunreinigungen geeignet.
In meinem Test habe ich alle drei Modi auf verschiedenen Untergründen (Laminat, Linoleum und Fliesen getestet). In Summe ist aus meiner Sicht der erste und zweite Modus in den meisten Fällen ausreichend.
Bei sehr hartnäckigen und eingetrockneten Flecken habe ich den Max-Knopf genutzt. Dieser bietet nochmal etwas mehr Leistung als der stärkste Modus und ist zudem super platziert. Generell ist das Handling durch die sich selbst drehenden Bürsten auf der Unterseite sehr bequem. Der Dyson WashG1 gleitet angenehm leicht über den Boden und kann bei Bedarf auch mal 1-2 Treppen hoch- und runter getragen werden.
Die drei Reinigungsmodi haben mich somit überzeugt, egal ob Krümel oder nasse Flecken – der WashG1 hat wirklich solide Ergebnisse geliefert. Besonders gut haben mir jedoch zwei weitere Funktionen gefallen: Die Agilität und die Kantenreinigung. Ersteres wird durch das integrierte Knickgelenk erreicht, sodass man teilweise auch unter niedrigeren Möbeln reinigen kann. Die Kanten-Reinigung hingegen ist auf der rechten Seite platziert und funktioniert bis auf wenige Millimeter. Man kann also bis an die Sockelleiste heran und kommt somit auch sehr nah in Ecken.
Die beiden Walzen auf der Unterseite saugen und wischen sowohl trockenen und nassen Schmutz solide auf und befördern diesen in den Abwassertank. Die Akkulaufzeit ist dabei nahezu an den angegebenen 35 Minuten des Herstellers. Je nach Modus kann man diese tatsächlich erreichen – ein super Wert. Nachdem der Boden wieder glänzt, muss lediglich der Dyson WashG1 noch gesäubert werden. Das macht das Gerät von selbst auf seiner Station. Hierzu befüllt man den Frischwasser-Tank, leert den Schmutzwassertank und startet die Selbstreinigung auf der Station. Nun rotieren die Bürsten einige Minuten und im Anschluss leert man die Behältnisse noch mal.
In Summe eine solide und gut durchdachte Prozedur, hier gibt es nichts zu meckern. Lediglich eine Kleinigkeit könnte man bemängeln. Ist der WashG1 Akku vollständig leer, kann die Selbstreinigung nicht gestartet werden, obwohl der Akku bereits auf der Station geladen wird. Erst nachdem einige Prozentpunkte nachgeladen wurden, kann man die Selbstreinigung starten.
Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass alle Schritte (Entleeren/Befüllen der Tanks etc.) auf dem Display angezeigt und erklärt werden. Das Lesen einer Anleitung entfällt somit auch für Erstbenutzer. Ein kleines aber nettes Detail wie ich finde.
Trotz viel Glanz auch etwas Kritik: Hier muss Dyson nachbessern
Trotz des vielen Lobes, ist auch beim Dyson WashG1 nicht alles perfekt. Aus meiner Sicht gibt es vor allem zwei Punkte, welche der Hersteller bei einem Nachfolger-Modell verbessern könnte. Einerseits ist das Knickgelenk beim Starten der Reinigung wirklich sehr laut. Das Geräusch hört sich unverhältnismäßig laut an, auch wenn in meinem mehrwöchigen Testzeitraum hier nichts passiert oder kaputt gegangen ist. Für die aufgerufene UVP von 699 Euro könnte das jedoch etwas geschmeidiger funktionieren.
Zum Anderen sind die beiden Flüssigkeitstanks etwas unterdimensioniert. Je nach eingestellter Reinigungsstufe schaffe ich mit einem vollen Frischwassertank (1 Liter) gerade einmal 20-30 % des Akkus zu verbrauchen. Somit Bedarf es bei einer Akkuladung bis zu drei Wechsel der Frisch- und Abwasserflüssigkeiten. Das können andere Hersteller hier besser.
In Summe ist der Dyson durch die kleineren Wassertanks (1 Liter Frischwasser, 0,8 Liter Schmutzwasser) etwas leichter, aber dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Volumen gewünscht. Immerhin funktioniert der Wassertausch schnell und unkompliziert. Zudem sind die Behälter selbst ebenfalls gut zu reinigen. Die beiden Walzen auf der Unterseite nehmen auch keine unangenehmen Gerüche an, insofern man die Selbstreinigung nach jedem Putzvorgang aktiviert.
Pro | Contra |
Optik/Haptik | Knickgelenk |
Reinigungsergebnis | Wassertank Größe |
Akkulaufzeit | (Preis) |
Bedienung/Display | |
Agilität/Kantenreinigung |
Fazit: Lohnt sich ein Kauf des mobilen Wischsaugers aus dem Hause Dyson?
Kurzum, ja. Nach meinem Testzeitraum mit dem Dyson WashG1 bin ich in Summe sehr zufrieden. Vor allem die Optik und das Reinigungsergebnis (insbesondere an Kanten) haben mich überzeugt. Lediglich die angesprochenen Kritikpunkte zum Thema Knickgelenk und Wassertank-Größe trüben das sonst sehr gute Erlebnis etwas. Wer jedoch mit diesen beiden „Mängeln“ leben kann, wird mit dem Dyson WashG1 für einen Preis von 699 Euro auf jeden Fall Spaß haben.