Seit einiger Zeit sind Powerstations vor allem in den Bereichen Camping, Vanlife und autarker Stromversorgung kaum wegzudenken. Die weiter voranschreitende Akkutechnologie lässt die kleinen Kraftpakete immer weiter schrumpfen. Ein besonders kompaktes Einstiegsmodell teste ich heute, die neue EcoFlow RIVER 3. Hier erfahrt ihr alles Wichtige zu der Mini-Powerstation.
EcoFlow ist inzwischen eine der Größen im Bereich mobiler Akkus und Powerstations. Egal ob bei Balkonkraftwerken wie dem EcoFlow Powerstream, welches ich bereits testen konnte, oder der Delta Pro – der Hersteller entwickelt immer wieder neue spannende Produkte in diesem Bereich. So auch die River-Serie von EcoFlow. Sie steht seit einigen Jahren für besonders kompakte mobile Akkus für Einsteiger. Die neue EcoFlow RIVER 3 möchte hier anknüpfen. Inwiefern das gelungen ist, klären wir in den kommenden Zeilen.
Klein aber oho? Ausgepackt und nachgemessen – die EcoFlow RIVER 3
Wie zu erwarten fällt der Lieferumfang relativ simpel aus. Neben der kompakten Powerstation ist die obligatorische Bedienungsanleitung zu finden sowie das Netzkabel. Zusätzlich legt der Hersteller noch das passende Ladekabel für die Stromversorgung im Auto bei – das war´s. Direkt zu Beginn ist mir das geringe Gewicht sowie die kompakte Größe angenehm aufgefallen.
Da ich bereits die EcoFlow RIVER 2 genutzt habe, fällt im direkten Vergleich die geringere Größe auf. Mit 255mm x 207mm x 113mm ist die RIVER 3 wirklich angenehm kompakt und wiegt gerade einmal 7,8 Kilogramm. Für mobile Anwendungen in der Gartenhütte oder beim Camping ist das optimal. Wer möchte kann das Gerät also theoretisch auch im Wanderrucksack mitführen und das als Powerstation mit vollwertigem AC-Anschluss.
Über das Design und die Verarbeitungsqualität kann ich nichts Negatives berichten. Die Optik ist Geschmacksache, jedoch wirkt das Design etwas „frischer“ als noch bei den Vorgängermodellen. Die Verarbeitung ist solide, nichts klappert und alles wirkt stabil. Der Tragegriff ist ebenso nützlich platziert.
Technische Daten und Funktionen im Überblick – Das kann das kleine Kraftpaket
Kommen wir nun zum wichtigsten Bereich, der Leistung. Persönlich finde ich Powerstations schon seit einigen Jahren spannend, da sie entweder als Heimspeicher in Kombination mit Balkonkraftwerken verwendet werden können oder aber eine solide Stromversorgung für unterwegs oder in Notfällen bieten. Natürlich ist die EcoFlow RIVER 3 hier eher für Einsteiger interessant, das sollte bei der Größe und diesem Preis ebenso klar sein.
Kommen wir nun zum Wichtigsten vorab, der Kapazität. Die EcoFlow RIVER 3 Powerstation bietet eine Kapazität von 245 Wh und eine Ausgangsleistung von 300 W (max. 600 W mit X-Boost). Sie verfügt über mehrere Anschlüsse, darunter sind insgesamt Folgende zu finden:
- 2x USB-A (max. 12 Watt / Ausgang)
- 1x USB-C (max. 100 Watt)
- 1x AC-Steckdose (max. 600 Watt)
- 1x 12,6V DC (max. 126 Watt)
Hier komme ich direkt zu meinem ersten Kritikpunkt. Wieso werden im Jahr 2024 gleich zwei USB A Anschlüsse verbaut, aber nur einmal USB C? Aus meiner Sicht hätte das genau umgekehrt sein müssen. Nichts desto trotz ist für die geringe Größe alles Wichtige vorhanden.
Das Gerät unterstützt schnelles Laden und kann an einer Steckdose in nur 60 Minuten auf 100 % aufgeladen werden. In meinem Test konnte ich diesen Wert nahezu erreichen. Dabei werden in etwa 300 Watt aus dem Netz gezogen. Wer möchte kann die EcoFlow RIVER 3 auch über Solarpanels oder im Auto aufladen. Leider kommen wir hier gleich zu meinem nächsten Kritikpunkt.
Das Vorgängermodell der Powerstation konnte zusätzlich auch per USB C aufgeladen werden, das ist nun leider nicht mehr möglich. Gerade bei so einer kleinen und mobilen Powerstation finde ich das sehr schade, da USB C Netzteile inzwischen teilweise bis zu 300 Watt liefern können. Das sollte meiner Meinung nach in einer RIVER 4 auf jeden Fall wieder möglich sein.
Erfreulich hingegen ist die verbaute Akkutechnologie. EcoFlow setzt hier auf LFP (LiFePO4), was bis zu 3.000 Zyklen ermöglichen soll und auch dann noch eine Mindestkapazität von 80 Prozent bietet. Zudem ist auch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) von < 20ms integriert. Das ist in der Einsteiger-Klasse durchaus nicht selbstverständlich. Ansonsten unterstützt auch die EcoFlow RIVER 3 deren hauseigene App zur Steuerung und Einsicht von Statistiken.
Während meines Testzeitraums blieb die EcoFlow RIVER 3 angenehm leise, auch unter Last-Situationen. Natürlich ist die dauerhafte Abgabe von 300 Watt nicht gerade viel. Für einen kleineren Kühlschrank, einen TV oder WLAN-Router ist es aber ausreichend. Wer hingegen einen Föhn oder eine Mikrowelle betreiben möchte, sollte sich nach einem anderen Modell umschauen.
Abschließend möchte ich noch eine weitere verpasste Chance erwähnen. Die Oberseite der EcoFlow RIVER 3 hätte sich meiner Meinung nach perfekt für einen Wireless Charging Bereich geeignet. Hier ist leider nichts dergleichen integriert. Gerade für die Ladung von Smartphones wäre das eine angenehme zusätzliche Lademöglichkeit gewesen.
Mein Fazit: Für wen lohnt sich die mobile Einsteiger-Powerstation?
Insgesamt bin ich mit der EcoFlow RIVER 3 zufrieden. Gerade die Größe und das geringe Gewicht gepaart mit der integrierten Leistung bilden ein super Gesamtpaket für unterwegs. Egal ob beim Camping oder in der Gartenhütte, aber auch als Notfall-Stromversorgung für Zuhause. Dennoch gibt es auch einige Kritikpunkte. Allen voran die fehlende USB-C Aufladung.
Pro | Contra |
Mobil und handlich | Nur 1x USB C |
Solide Verarbeitung | Keine Selbstaufladung per USB C |
Ladegeschwindigkeit | Kein kabelloses Laden |
Leistung & Anschlüsse | |
EcoFlow Support | |
Angenehm leise |
Wer jedoch mit diesen Kritikpunkten leben kann, bekommt eine solide verarbeitete Powerstation, welche einige Jahre gute Dienste leisten dürfte. Den aktuellen Preis findet ihr auf der Herstellerseite zur EcoFlow RIVER 3, es gibt hier immer wieder attraktive Angebote. Aus meiner Sicht kann hier bedenkenlos zugeschlagen werden.