Die Reinigung des Haushaltes kann an einigen Stellen bereits automatisiert an die gängigen Roboter übergeben werden. Ein Saugroboter ist deshalb in sehr vielen Häusern und Wohnungen bereits vertreten. Es gibt unzählige Marken und eine breite Spanne an Preis und Qualität. Doch in vielen Haushalten ist es mit dem Staubsaugen nicht getan, denn ein Fliesen- oder Holzboden möchte auch gewischt werden. Aus diesem Grund drängen sich die wischenden Kollegen immer mehr in den Markt. Im heutigen Test zum Wischroboter iRobot Braava Jet M6 erfahrt ihr alle Infos und Details zum Produkt.
Wie alle unsere Gadget Tests beginnt auch dieser direkt bei der Verpackung und dem damit verbundenen Ersteindruck vom Gerät und dessen Lieferumfang. Der Karton ist auffallend schlank gestaltet und hebt sich damit sofort von einigen Roboter-Kollegen ab. Trotzdem ist das Hauptgerät und seine Zubehörteile natürlich sicher bei uns angekommen. Zum Lieferumfang gehört neben dem Wischroboter noch die Ladestation mit ansteckbarer Bodenplatte und Netzkabel, jeweils ein wiederverwendbares Tuch zum Trocken- und Nasswischen, zwei Einmal-Trockenwischtücher, ein Einmal-Nasswischtuch, eine Bedienungsanleitung sowie eine Probe des markeneigenen Reinigungsmittels für den Wassertank.
iRobot Braava jet m6: Umfangreiches Zubehör und schlanke Verpackung
Den Lieferumfang würden wir als „genau richtig“ bewerten, denn es ist für die erste Zeit alles dabei. Der Braava Jet M6 selbst hat ein eckiges Format und hebt sich allein dadurch schon von seiner saugenden und wischenden Konkurrenz ab. Dadurch kann er Ecken und Kanten besonders gut reinigen. Zudem ist er auch kleiner und macht optisch eine richtig tolle Figur. Der Wischroboter von iRobot ist größtenteils weiß und hat nur einige Akzentuierungen in Silber und Schwarz. Dadurch wirkt er modern und frisch. Wir mögen diese Farbkombi zwischen den vielen dunklen Saug-, Wisch- und Hybridrobotern.
Die Front wird durch den flexiblen Stoßschutz dominiert. Weiterhin ist dort die integrierte Kamera platziert, die für sichere und vor allem effektive Fahrten sorgen soll. Auf der Oberseite sind drei Knöpfe zu finden, welche die selbsterklärenden Funktionen Clean, Home und Spotreinigung zu bieten haben. Der silberne Kreis stellt den Deckel zum Wischwassertank dar. Mit einem Push-to-open springt dieser auf und legt den Tank frei. Durch einen Griff kann dieser bequem herausgenommen und gefüllt werden. Die Tankkapazität von 150 Millilitern kommt einem vielleicht etwas gering vor, dank der sparsamen Verwendung des Wassers, soll die Füllung jedoch für eine ganze Wohnung mit rund 100 Quadratmetern problemlos ausreichen.
Weiß und Silber als dominierende Farben für den modernen Roboter
Auf der Unterseite wird das Wischmodul eingeschoben, um den Boden auch ordentlich reinigen zu können. Ein integrierter Scanner erkennt dann den aufgesetzten Lappen und passt die Reinigung automatisch daran an. Ist der Braava Jet M6 dann durch den Kontakt mit seiner Ladestation vollständig geladen, kann die weitere Installation nun starten. Dafür ist die hauseigene App, welche für Android und iOS verfügbar ist, notwendig. Nach der Registrierung und Einrichtung des WLAN muss die Home- und Spot-Taste gleichzeitig für zwei Sekunden gedrückt werden. Nun wird der LED-Ring um den Tankdeckel auf der Oberseite zum ersten Mal aktiv. Dieser kann in verschiedenen Farben und Intensitäten leuchten, was sehr schön anzusehen ist und für ein wirklich modernes Gerät spricht.
Bei diesem Schritt ist uns allerdings der erste Nachteil des Wischroboters aufgefallen, denn der jeweilige Druckpunkt der drei Knöpfe ist nicht sehr gut. Für die eigentlich simple Verbindung zur App hat es mehrere Anläufe gebraucht. Glücklicherweise müssen die Tasten nach der Einrichtung nicht mehr unbedingt genutzt werden, da die App hier eine gute Alternative bietet. Diese ist zudem gleich wie aus unserem Test des iRobot Roomba i7+. Die App ist übersichtlich gestaltet und erklärt sich während der Benutzung von selbst. Die Kartierung der Wohnung ist sehr genau. Wie beim letzten Test auch fehlt uns der Live-Standort des Roboters auf der Karte. Dies wird bei vielen anderen Konkurrenten bereits abgebildet und gefällt uns dort sehr gut.
Einwandfreie Kartierung der Umgebung dank integrierter Kamera
Für die ersten Fahrten, in denen der iRobot Braava Jet M6 seine neue Umgebung kennenlernt empfehlen wir ein trockenes Wischtuch zu benutzen. So ist die Kartierung schneller abgeschlossen und der Haushaltshelfer kann seinem eigentlichen Job des Nasswischens nachkommen. Durch die integrierte Kamera in der Front erkennt der Wischroboter seine Umgebung und erstellt auf Basis seiner Fahrt eine genaue Karte in der App. Einen großen Pluspunkt vergeben wir für die einstellbaren Aufgaben. Hier können einzelne Bereiche festgelegt und eben nach belieben angewählt werden. Zusammen mit einem übersichtlichen Farbschema werden diese favorisierten Bereiche dann direkt im Startbildschirm der App angezeigt. Das spart Zeit und ist in der Benutzung einfach sehr komfortabel.
Intuitive und ansprechende App für individuelle Einstellungen
Weiterhin können auch einzelne Bereiche oder Räume für den Braava Jet M6 abgegrenzt werden. Handelt es sich etwa um ein Zimmer mit Teppich oder einen Spielbereich mit Kleinteilen von Kindern, kann man in der App einfach eine virtuelle Begrenzung erstellen. Um eine besonders ordentliche Reinigung zu erzielen, empfiehlt sich das vorherige Saugen auf jeden Fall. Ohne diesen Schritt schiebt der Braava Wischroboter die gefundenen Krümel an den Rand des Raumes, wo sie dann später entfernt werden müssen. Hier kommt die perfekte Ergänzung zum Saugroboter Roomba i7+ wieder ins Spiel. Da beide Geräte aus einem Haus kommen, kann eine aufeinander abgestimmte Reinigung aus Saugen und Wischen erfolgen – mehr Komfort geht nicht.
Doch nun zum eigentlichen Highlight dieses Tests, dem Wischvorgang und das damit verbundene Ergebnis. Der iRobot Wischroboter wischt in zwei Schüben, um eine besonders gute Reinigungsleistung zu erzielen. Dabei fährt er im geordneten Prinzip die Räume in Linien ab. Um seine Reinigung zu beginnen, fährt er ein Stück zurück, spritzt Wasser aus der Düse in der Front und fährt im Anschluss darüber. Dieser Vorgang wird für das nächste Stück wiederholt, sodass er über das eben gereinigte Stück noch einmal rückwärts fährt. So wird alles zuverlässig erwischt und zweimal mit dem Tuch überfahren. Durch dieses Vorgehen ist die Reinigung vielleicht nicht die schnellste, dafür aber äußerst gründlich und natürlich automatisiert.
Effektive Reinigung durch schlaues Bewegungsmuster
Bei der Reinigung fällt auch die extrem geringe Lautstärke auf. Sie ist zwar nicht mit der von Saugrobotern vergleichbar, den Braava hört man jedoch fast gar nicht. Der Wischroboter ist außerdem auf den individuellen Haushalt konfigurierbar. Je nach Bodenbelag und Verschmutzung kann aus insgesamt drei Wischstufen gewählt werden. Daraus resultiert dann die versprühte Wassermenge und wie stark sich die einzelnen Bahnen überlappen. Unter Stuhl- und Tischbeinen findet sich der Wischroboter sehr gut zurecht. Um die Möbel nicht ausversehen nass zu spritzen, spart er sich diesen Schritt und der Bereich wird nur mit dem feuchten Tuch gesäubert, was aber vollkommen in Ordnung ist.
Das Fazit unseres Tests fällt trotz den kleinen genannten Kritikpunkten sehr gut aus. Ausschlaggebend ist hier vor allem das tolle Reinigungsergebnis. Der iRobot Braava Jet M6 fährt bis auf wenige Millimeter an die Kanten des Raumes und kann auch durch Hindernisse wunderbar hindurch navigieren. Die Standard-Stufe der Reinigungsleistung hat bei unseren Hartböden vollkommen ausgereicht und ein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht. Die Optik gefällt uns zudem auch sehr gut und die kompakte Bauweise bewährt sich im Alltag. Die Kamera als Navigationsinstrument benötigt zwar einen gewissen Lichteinfall, bei den absolvierten Fahrten hat sie jedoch auch stets zuverlässig gescannt.
Positives Fazit für den iRobot Braava Jet M6
Auch mit klarem Wasser ohne Zusatz wird der Boden einwandfrei sauber. Möchte man nicht den markeneigenen Reinigungszusatz verwenden, sollte man auf entsprechende Mittel achten, welche die Dichtungen des Wischroboters nicht angreifen können. Bei extrem ungünstigem Lichteinfall sieht man die Spuren der Räder auf dem frisch gewischten Boden. Dies ist jedoch auf die Bauweise mit dem vorgelagerten Wischtuch zurückzuführen und stellt für uns keinen Kritikpunkt dar, hier also nur als Hinweis und vollständigkeitshalber erwähnt. Den Lieferumfang bewerten wir ebenso als positiv. Durch die verschiedenen mitgelieferten Tücher kann man seine favorisierte Putzweise gut herausfinden, ohne massenhaft und nutzlos beigelegte Tücher verstauben zu lassen.
Auch die Reichweite hat uns überrascht, denn der Tank wirkt zunächst sehr klein. Die intelligente Wischweise macht hier jedoch auch einiges wett und die Herstellerangaben von rund 100 Quadratmetern können wir aus unserem Test bestätigen. Neben sehr leichten Flecken konnten auch solche der nächsten Stufe rückstandslos entfernt werden. In Kombination mit einem Saugroboter finden wir den iRobot Braava Jet M6 genial. Wenn es mit dem iRobot Roomba i7+ dazu noch ein Modell der gleichen Marke ist, hat man eine stets bereite Putztruppe im Eigenheim. Die aufeinander abgestimmten Putzfahrten suchen unter Konkurrenten seines gleichen. Für den Wischroboter von iRobot werden zwar schlappe 700 Euro fällig, hierfür bekommt man jedoch ein Gerät mit guter Qualität und einwandfreien Reinigungsergebnissen.