Mit der innovativen Smartphone-Wetterstation hat Netatmo eine moderne Alternative zu herkömmlichen Messgeräten geschaffen. Wir hatten das Wetter-Gadget für euch im Test und haben es natürlich auf Herz und Nieren geprüft. In diesem Review-Artikel möchte ich über meine im zweiwöchigen Alltags Wetterstation Test gewonnenen Erfahrungen mit der Netatmo Wetterstation berichten.
NetAtmo in stylischer Verpackung – Wetterstation Test
Die Netatmo Wetterstation kommt in einer edlen Verpackung, die von ihrer Schlichtheit her klar an das US-amerikanische Unternehmen Apple erinnert. Bereits beim Öffnen strahlen einem die zwei Aluminiumröhren entgegen, aus denen die Wetterstation besteht: Die größere als Innensensor, die kleinere als Außensensor. Zusätzlich zu den beiden Zylindern befinden sich noch ein Netzteil mit Mikro-USB-Kabel, eine Schraube mit Dübel, ein Klettverschluss zum Befestigen der Außenstation sowie zwei Batterien in der Verpackung.
Der erste, allein auf Design und Verpackung basierende Eindruck von der Wetterstation war eindeutig positiv. Die Aluminium-Röhren sind so gebaut, dass sie nicht unbedingt als störendes Objekt im Raum auffallen, sondern diesen eher um ein stylisches Element ergänzen. Die Station zeichnet sich insgesamt durch ihren Minimalismus aus, so dass zum Beispiel auf ein Display oder auffällige Bedienelemente verzichtet wurde. Bei dem Innenmodul ist eine langgestreckte LED-Leiste das einzige Ausgabeelement – einzige Eingabemöglichkeit ist eine berührungsempfindliche Fläche auf der Oberfläche der Säule. Das Außenmodul kommt ganz ohne In- oder Output-Hardware aus.
Einrichtung der Wetterstation via Smartphone-App
Zur Einrichtung der Netatmo Wetterstation kann entweder die Netatmo-Website besucht, oder die kostenlose iOS- oder Android-App heruntergeladen werden:
Als erster Schritt muss nun ein Netatmo-Account eingerichtet werden, mit dem die Station fortan verwaltet wird. Im Folgenden wird man durch einen recht einfachen Setup-Vorgang geleitet, bei dem das Innenmodul der Station mit dem mitgelieferten Netzteil und Kabel an eine Stromversorgung angeschlossen wird sowie die Batterien in das spritzwassergeschützte Außenmodul eingelegt werden.
Nachdem die Konfiguration der Wetterstation abgeschlossen ist, kann noch ein geeigneter Platz für den Außensensor gesucht werden und jener entweder mithilfe der mitgelieferten Schraube oder mithilfe des ebenso beiliegenden Klettverschlusses befestigt werden. Bei mir befinden sich die beiden Module nicht in unmittelbarer Nähe, dennoch hält das Außenmodul einen Funkkontakt, dessen Stärke mit drei von maximal fünf Punkten angegeben wird.
Funktionsweise der Netatmo Wetterstation im Test
Nachdem nun geklärt ist, wie die Wetterstation eingerichtet wird, ist sicherlich auch ihre genaue Funktionsweise interessant. Zentrum und Herz der Smartphone-Wetterstation ist das Innenmodul, das permanent an das Stromnetz angeschlossen ist, und somit nicht auf enorme Energie-Sparsamkeit ausgelegt ist. Das Innenmodul misst die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, den Kohlenstoffdioxid-Anteil der Luft, den Lautstärkepegel und den Luftdruck – das Außenmodul hingegen lediglich Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit und -qualität. Die Daten des Außenmoduls, die ebenso wie beim Innenmodul alle fünf Minuten erhoben werden, wandern zunächst über eine Funkverbindung zum Innensensor, der sie dann kombiniert mit den eigenen Messdaten per WLAN auf den Netatmo Server hochlädt.
Die zugehörige Smartphone App bekommt die Daten also nicht direkt von der Station, sondern vom Netatmo Server. Dies ist aus zweierlei Gründen bedenklich: Zunächst würde die Wetterstation jegliche Funktionalität verlieren, sollte der Server einmal ausfallen. Obwohl Netatmo eine lebenslange Server-Unterstützung verspricht, könnte dies im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz aber durchaus eintreten. Des weiteren dürfte der permanente Upload der Messdaten auch datenschutzbewusste Menschen stören – lässt sich mithilfe von Geräuschpegel- und Kohlenstoffdioxidmessung doch beispielsweise sehr gut nachvollziehen, wann sich eine Person im Raum aufhält.
Dank der serverseitigen Lösung werden aber auch ganz neue Möglichkeiten im Umgang mit den Messdaten möglich: Dank einer API für Drittanbieter können auch andere Apps, falls autorisiert, auf die Daten des Netatmo-Accounts zugreifen, sodass zum Beispiel auch Apps für nicht offiziell unterstütze Systeme wie Windows Phone entwickelt werden können. Ich persönlich benutze die App Temps, welche die Messdaten in der Menüleiste meines Macs anzeigt, sowie die App Netatmo Comfort, welche unter anderem die aktuelle Temperatur des Außensensors auf dem Zifferblatt meiner Apple Watch einfügt:
Erfahrungen mit der Wetterstation
In meinem zweiwöchigen Test der Netatmo Wetterstation habe ich fast durchweg positive Erfahrungen gemacht. Einerseits deshalb, weil ich durch die Messungen der Wetterstation auf einige bedenkliche Missstände aufmerksam wurde, zum Beispiel darauf, dass der Kohlenstoffdioxid-Anteil in meinem Zimmer sehr schnell ansteigt, und ein häufiges Durchlüften somit sinnvoll ist, andererseits aber auch, weil das Beobachten und Analysieren der Daten einfach Spaß macht. Selbst für Nutzer wie mich, die sich mit Wetterbeobachtung bisher eher weniger beschäftigt haben, ist die Darstellung des lokalen Wettergeschehens – oft in Form von Diagrammen, die die Entwicklung eines bestimmten Wetterparameters über einen bestimmten Zeitraum zeigen – sehr faszinierend und interessant. Ein Wetterstation Test der überzeugt!
Kleinere Schwächen zeigen sich besonders bezüglich der Software – die offizielle iOS-App ist in einigen Bereich leider fehlerbehaftet, sodass es aufgrund eines nervigen Fehlers zum Beispiel nicht möglich ist, bestimmte Einstellungen vorzunehmen – dies kann ersatzweise aber zum Glück auch online durchgeführt werden. Weiterhin stört die Pflicht zur Benutzung des Netatmo Servers in Verbindung mit einem Netatmo Account sowie das auf fünf Minuten festgelegte Messintervall.
Hardwaretechnisch konnte ich nur zwei kleinere Probleme ausmachen: Es dauerte bei mir ein paar Tage, bis sich der Luftdrucksensor richtig kalibrierte, zudem passt das rechtwinklig abstehende Stromkabel am Innenmodul der Wetterstation nicht so ganz zum sonst sehr minimalistisch funktionalen Design, hier hätte man besser auf einen gewinkelten Stecker zurückgreifen sollen. Ein potenzielles Problem, mit dem ich persönlich allerdings nicht zu tun hatte, ist natürlich auch die Notwendigkeit, einen WLAN Router in Reichweite der Wetterstation zu haben – ohne jenen können die Messdaten nicht auf den Server hochgeladen werden; die Wetterstation wäre nutzlos.
Die Aussagen vieler begeisterter Nutzer der Netatmo kann ich in meinem Test bestätigen: Die zwei Aluminiumröhren in schickem Design liefern interessante Wetterdaten, deren Beobachtung und Auswertung sehr viel Spaß macht. Die kleinen Schwächen sollten diejenigen, die ein Grundinteresse an der Beobachtung des lokalen Wettergeschehens haben, nicht von einem Kauf abhalten; das könnte eher der Preis machen, denn der ist mit knapp 170 Euro angesichts der hohen Qualität zwar fair, aber nicht gerade niedrig.
Die Netatmo Wetterstation kann bei Coolstuff zu einem Preis von 169 Euro erworben werden. Optional besteht die Möglichkeit, die Wetterstation mit einem Regen- und /oder Windsensor für rund 70 € respektive 100 € zu erweitern, um das Wettergeschehen noch besser im Überblick zu haben. Wir hoffen euch hat unser Wetterstation Test gefallen.