Nasssauger für die Teppichreinigung finden immer größeren Anklang. Denn neben den Modellen für Hartböden, wie etwa dem Tineco Floor One S5, wird nun auch Verschmutzungen auf den weichen Fußböden der Kampf angesagt. Wir finden, gerade bei dieser Art des Bodenbelags ist Sauberkeit besonders wichtig. Die Ergebnisse des Tests sind auf jeden Fall überraschend. Wie genau der Tineco CARPET ONE PRO abschneidet und funktioniert, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Die Lieferung erfolgt in einem markentypischen Karton mit Aufdrucken zu Daten und Fakten zum Gerät. Teppichsauger und Zubehör sind sicher und auf kleinstem Raum clever verstaut. Neben dem Hauptgerät inklusive Tanks befinden sich folgende Teile im Lieferumfang:
- zwei Flaschen mit jeweils 0,5 Liter Reinigungslösung
- Bedienungsanleitung
- Reinigungsbürste
- Ersatz-Filter
- Handbürste inklusive Schlauch
- Aufsatz für die Handbürste
Tineco CARPET ONE PRO: Verarbeitung und Ersteindruck des Teppichreinigers
Die Verarbeitung des Tineco CARPET ONE PRO ist einwandfrei und hochwertig. Der verwendete Kunststoff ist robust und hat eine ordentliche Qualität. Optisch sind die Farben Schwarz und Weiß zum Einsatz gekommen. Dies kennen wir auch schon von anderen Modellen der Marke und gefällt sehr. Von Vorteil ist, dass kaum Hochglanz-Kunststoff verwendet wurde. Auf schwarzen Flächen sieht man schnell mal Staub und Weiß hebt Kratzer sonst gut hervor.
Das Kabel findet auf der Rückseite des Teppichsaugers seinen Platz und kann ordentlich aufgewickelt werden. Die Länge ist dabei auch absolut ausreichend für größere Wohnräume und schränkt trotz Kabel nicht allzu sehr in der Bewegungsfreiheit ein. Vor dem Start ist jedoch eine kleine Einrichtung des Gerätes notwendig. Ob mit oder ohne App ist dabei Geschmacksache. Entscheidet man sich gegen die Einrichtung am Smartphone, so läuft beim ersten Einschalten ein kleines Tutorial auf dem Display am Handstück ab. Dies zeigt Schritt für Schritt, wie das Gerät betriebsbereit gemacht wird. Beispielsweise soll der Wassertank gefüllt werden. Nach dieser kurzen Prozedur, könnte man direkt starten.
Die App hingegen bringt den Vorteil mit sich, dass ein wenig mehr Konfigurationen möglich sind. Die standardmäßige Sprache ist nämlich englisch und kann am Handy auf deutsch geändert werden. Auch ist es möglich die Sprachansagen des Gerätes auszuschalten oder in der Lautstärke anzupassen. Das Koppeln von Handy und Gerät ist nach dem Scannen vom Strichcode übrigens in nur wenigen Augenblicken möglich. Auch interessante Statistiken über vorgenommene Reinigungen stehen zur Auswahl. Selbstverständlich wird auch die Abnutzung der Komponenten angezeigt, sodass ein rechtzeitiger Wechsel vorgenommen werden kann. Die Nutzung der Tineco App ist also optional und für den vollumfänglichen Betrieb nicht essentiell.
Um den Tineco CARPET ONE ein- und auszuschalten befindet sich am Handstück unter dem Display ein Knopf. Ein Trittschalter an der Bodendüse gibt den Schmutzwassertank frei. Ein weiterer Trittschalter am hinteren Teil lässt den Saugstiel abknicken und das Gerät aktivieren. Durch den sehr flachen Abknickwinkel lässt es sich auch unter Möbeln gut reinigen. Das Beiseitestellen von Tischen und Stühlen ist deshalb beispielsweise nicht nötig. Die Bodendüse ist flach, sodass auch ein gewisser Teil von Teppichen unter Möbeln wie beim Sofa gereinigt werden kann.
Einfache Handhabung des Teppichreinigers
Der Teppichsauger ist nicht gerade leicht, lässt sich aber dennoch gut handhaben. Auch zierliche Personen können aufgrund der schlauen Gewichtsverteilung auf der Achse gut mit dem Tineco CARPET ONE umgehen. Beim Bedienungskomfort ist auf jeden Fall auch noch das Display am Handstück zu erwähnen. In ultra flüssigen Animationen hat es uns schon durch das Tutorial der Ersteinrichtung geführt und hilft auch bei der Reinigung selbst.
Der aktuell gewählte Modus – Max, Automatik oder Trocknen – wird dort ebenfalls angezeigt. Bei den nassen Reinigungsprogrammen wird auf 40 Grad erwärmtes Wasser aus einer Düse auf den Teppich gespritzt und mit der Walze an der Bodendüse in den Teppich eingearbeitet. Das Trocknungsprogramm soll dem Teppich dann wieder Feuchtigkeit entziehen. Optional kann die mitgelieferte Reinigungsflüssigkeit mit in den Frischwassertank gegeben werden, aber auch ohne werden gute Ergebnisse erzielt. So auch in unserem Test.
Härtetest mit fleckigem Teppich
Der Fleck für den Härtetest entstand durch matschige Schuhe und befand sich schon einige Zeit im Teppich. Der Tineco CARPET ONE PRO durfte sein Können hier also zeigen. Im Automatikmodus kombiniert mit dem Max Modus verschwand der Fleck tatsächlich nach mehrmaligem Überfahren der schmutzigen Stelle. Auch vermeintlich saubere Teppiche ohne auffällige Flecken verwandeln das klare Wasser in eine dunkle Brühe. Dies ist wirklich ein überraschender Moment in der Testphase gewesen. Ganz ohne chemische Zusätze wird ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die Reinigungsleistung mit dem mitgelieferten Zusatz für den Frischwassertank ist dementsprechend abzuleiten und entfernt auch hartnäckige Flecken wie Kaffee oder Saucen.
Nach der Reinigung ist der Teppich jedoch noch feucht und kann entweder an der Luft trocknen oder mit dem entsprechenden Programm bearbeitet und dabei mit 75 Grad heißer Luft getrocknet werden. Dazu gibt der Hersteller vor, mindestens fünf Mal über die nasse Stelle zu fahren. Aus unserem Test können wir das voll umfänglich bestätigen. Nach der beschriebenen Vorgehensweise ist der Teppich nicht nur sauber, sondern auch nahezu vollständig getrocknet. Sollte also mal etwas auf dem Teppich verschüttet werden, kann man mit dem Nasssauger schnelle Hilfe leisten und das Malheur beseitigen.
Eine komplette Trocknung des Teppichs wäre zwar schön gewesen, jedoch ist es auch gut, dass er nicht ganz nass zurück gelassen werden muss. Das Display zeigt dank der iLoop-Sensortechnologie übrigens auch an, wie verschmutzt die gerade gereinigte Stelle ist. Ein roter Kreis visualisiert eine Verschmutzung und erst wenn die Farbe zu blau wechselt, ist sie laut Hersteller beseitigt. Wir haben uns nur bedingt daran gehalten und einfach eher nach Intuition gehandelt. Die Tanks sind ordentlich dimensioniert, aufgrund der sehr feuchten Reinigung von Teppichen jedoch nicht für riesige Flächen gedacht. Eine normales Wohnzimmer zu reinigen ist jedoch in einem Durchgang möglich.
Handliches Saugstück für Polster und Co.
Als Zubehörteil gibt es noch eine handlichere Version des Bodendüse. Mit einem Schlauch wird sie mit dem Hauptgerät verbunden und wird vom Nasssauger auch sofort erkannt. Eine Art Abzug am Handstück aktiviert den Wasserstrahl. Dieser kann also optional genutzt werden und macht auch eine einfache nasse oder trockene Reinigung vom Sofa oder ähnlichen Polstern möglich. Auch für die stellenweise Beseitigung von Flecken auf Teppichen kann der Aufsatz gut zum Einsatz kommen. Die Handhabung ist wirklich einfach und funktioniert sehr gut.
Nach dem Ausschalten gibt der Tineco CARPET ONE PRO noch den Hinweis zum Leeren des Abassertanks. Mit dem Fußtaster wird der Tank aus seiner sicheren Position gehoben und kann einfach entleert und ausgewaschen werden. Das Kunststoff und die einfache Bauweise ohne viele Ecken und Kanten erleichtern dies. Für die Reinigungswalzen an der Bodendüse gibt es hier kein automatisches Reinigungsprogramm oder ähnliches. Sie stehen nach der Benutzung feucht am Boden und dürfen natürlich nicht vergessen werden.
Pro und Contra beim Teppichreiniger von Tineco
Dies ist übrigens auch ein Kritikpunkt, den wir anbringen möchten. Eine Station, wo der Nasssauger stehen kann, ohne den Boden zu durchfeuchten wäre wünschenswert. Bei anderen Modellen gibt es auch schon solche, welche eine Reinigung der Walzen durchführen. Der Preis von 599 Euro ist nicht gerade günstig. Für Personen mit viel Teppichboden, Kindern und/oder Haustieren könnte sich die Anschaffung dennoch lohnen. Auch wenn wir die App von den Funktionen her noch ausbaufähig finden, sind wir mit dem Gesamtpaket zufrieden. Die Reinigungsergebnisse sprechen für sich. Denn auch wenn der Teppich sauber wirkt, ist er es in den allermeisten Fällen doch nicht. Weitere Infos bekommt ihr auf der Webseite des Herstellers.